pte20231031011 Auto/Verkehr, Technologie/Digitalisierung

Airbus ordert drei Schiffe mit Windantrieb

Gesamte CO2-Emissionen sollen sich dank moderner Single-Aisle-Flugzeuge mehr als halbieren


So sollen die Hybridschiffe von Airbus aussehen (Illustration: airbus.com)
So sollen die Hybridschiffe von Airbus aussehen (Illustration: airbus.com)

Toulouse (pte011/31.10.2023/11:30)

Vom Wind angetrieben, doch ohne Segel werden drei Transportschiffe unterwegs sein, die Airbus-Flugzeugteile von Saint-Nazaire in Frankreich und Mobile im US-Bundesstaat Alabama transportieren. Dort befindet sich eine Endmontagelinie für Single-Aisle-Flugzeuge des europäischen Konzerns mit Hauptsitz in Toulouse. Das sind Flugzeuge mit nur einem Mittelgang wie die Baureihe A320. Da der Wind nicht immer weht, sind die Schiffe mit Zweistoffmotoren ausgestattet, die mit maritimem Dieselöl und Methanol betrieben werden. Methanol gehört zu den umweltverträglichsten Treibstoffen für Verbrennungsmotoren.

Flettner-Rotoren und Routing-Software

Die Kraft des Windes nutzen je sechs Flettner-Rotoren. Diese bestehen aus senkrecht stehenden, der Windströmung ausgesetzten, rotierenden Zylindern, die elektrisch angetrieben werden. Sie erzeugen durch den sogenannten Magnus-Effekt Kräfte quer zur Anströmung. Kommt der Wind von der Seite, wird das Schiff in Fahrtrichtung gedrückt. Ändert sich die Windrichtung, wird die Rotationsbewegung umgekehrt. Das Schiff muss wie ein Segelschiff kreuzen, hat aber einen besseren Wirkungsgrad. Der wird noch durch eine Routing-Software verbessert, die den Kurs errechnet, auf dem der Wind optimal genutzt werden kann.

Jedes neue Transatlantikschiff wird 70 rund 40 Fuß große Container und sechs Single-Aisle-Flugzeug-Unterbausätze transportieren. Bei den heute eingesetzten gecharterten Schiffen sind es nur drei bis vier Sätze. Airbus hat Louis Dreyfus Armateurs, ein Schifffahrtsunternehmen mit Sitz in Suresnes bei Paris beauftragt, die Schiffe bauen zu lassen und zu betreiben. Ab 2026 sollen sie in Dienst gestellt werden. Bis 2030 sollen durch deren Einsatz der CO2-Ausstoß von 68.000 auf 33.000 Tonnen sinken. Das soll zum Ziel des Unternehmens beitragen, seine gesamten industriellen Emissionen bis zum Ende des Jahrzehnts um bis zu 63 Prozent zu reduzieren - im Vergleich zum Basisjahr 2015.

Auch Ariane-Bauteile reisen per Segler

Ebenfalls mit einem Hilfsantrieb durch Wind ist neuerdings die "Canopée" unterwegs, die Bauteile der Europarakete "Ariane" zum Startplatz im Raumfahrtzentrum nahe Kourou in Französisch-Guayana transportiert. Sie ist allerdings nicht mit Flettner-Rotoren, sondern mit Segeln ausgestattet, die den Treibstoffverbrauch um 30 Prozent senken sollen.



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