pte20230718001 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

ChatGPT steigert Produktivität im Büro deutlich

MIT-Wissenschaftler weisen signifikant schnellere Texterstellung und auch mehr Qualität nach


ChatGPT: Damit geht es im Büro schneller und auch besser (Bild: Eric Blanton, pixabay.com)
ChatGPT: Damit geht es im Büro schneller und auch besser (Bild: Eric Blanton, pixabay.com)

Cambridge (pte001/18.07.2023/06:00)

Die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Software ChatGPT von OpenAI steigert die Produktivität von Angestellten im Büro um 40 Prozent - insbesondere beim Erstellen von Antwortschreiben, E-Mails, Angeboten und anderen Texten. Aber auch die Qualität der Texte nimmt zu. Unabhängige Bewerter registrieren hier eine Verbesserung um 18 Prozent, wie eine Untersuchung von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zeigt.

"Eine nützliche Technologie

"Wir können mit Sicherheit sagen, ist, dass generative KI einen großen Einfluss auf die Büroarbeit haben wird", sagt Shakked Noy, Doktorand der Wirtschaftswissenschaften, der die Studie gemeinsam mit seiner Kommilitonin Whitney Zhang verfasst hat. "Es ist eine nützliche Technologie. Aber es ist noch zu früh, um zu sagen, ob es gut oder schlecht sein wird oder wie genau es die Gesellschaft dazu bringen wird, sich anzupassen."

Seit Jahrhunderten befürchten die Menschen, dass technologische Fortschritte zu Arbeitsplatzverlusten führen. Neue Technologien schaffen aber auch neue Arbeitsplätze, und wenn sie die Produktivität der Arbeitnehmer steigern, können sie sich netto positiv auf die Wirtschaft auswirken, heißt es. "Produktivität steht für Ökonomen an erster Stelle, wenn sie an neue technologische Entwicklungen denken", so Noy.

453 Probanden untersucht

Um die Auswirkungen generativer KI auf die Produktivität zu untersuchen, haben die Forscher 453 Menschen mit Hochschulabschluss, Antragstellern für Fördermittel, Beratern, Datenanalysten, Personalfachleuten und Managern zwei Schreibaufgaben gegeben, die speziell auf deren Berufe zugeschnitten waren. Zu den 20- bis 30-minütigen Aufgaben gehörten das Verfassen von Anschreiben für Förderanträge, E-Mails über organisatorische Umstrukturierungen und Pläne für Analysen, die einem Unternehmen bei der Entscheidung helfen, an welche Kunden Push-Benachrichtigungen auf Basis gegebener Kundendaten gesendet werden sollen.

Erfahrene Fachleute in den gleichen Berufen wie die Teilnehmer bewerteten jede Einreichung, als ob sie ihr in einem Arbeitsumfeld begegnen würden. Die Bewerter wussten nicht, welche Einreichungen mithilfe von ChatGPT und welche von Menschen erstellt worden waren. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt für die zweite Aufgabe Zugang zum OpenAI-Chatbot GPT-3.5. Diese Nutzer erledigten ihre Aufgaben im Schnitt elf Minuten schneller als die Kontrollgruppe, während ihre durchschnittlichen Qualitätsbewertungen um 18 Prozent stiegen. Auch die Leistungsungleichheit zwischen den Arbeitnehmern nimmt ab, was bedeutet, dass diejenigen, die für selbst erstellte Texte eine schlechtere Note erhielten, von der Verwendung von ChatGPT stärker profitierten als ihre leistungsfähigeren Kollegen.

(Ende)
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