pte20221019011 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Cordyceps: Pilze helfen gegen Krebs und Viren

Wissenschaftlern der Chungbuk National University gelingt Züchtung der insektenfressenden Pflanze


Cordyceps: Pilz gegen Krebszellen nutzbar gemacht (Foto: Docujeju, pixabay.com)
Cordyceps: Pilz gegen Krebszellen nutzbar gemacht (Foto: Docujeju, pixabay.com)

Cheongiu (pte011/19.10.2022/11:30)

Der insektenfressende Pilz Cordyceps verfügt mit Cordycepin über einen bioaktiven Wirkstoff, der über das Potenzial zur Entwicklung antiviraler Medikamente und auch solcher gegen Krebs verfügt. Diese Pilze sind in der Natur jedoch selten. Das Team um Mi Kyeong Lee von der Chungbuk National University hat Cordyceps in einer kontrollierten Umgebung ohne einen Verlust der Wirksamkeit gezüchtet. Laut der Seniorautorin Lee handelt es sich bei Cordycepin um einen der Nukleosidanaloga mit ergänzenden therapeutischen Aktivitäten gegen die Verbreitung und Metastasenbildung von Krebszellen. Laut neuesten Erkenntnissen sollten auch klinische Studien zur Behandlung von COVID-19 durchgeführt werden.

Futter entscheidet über Wirkstoff

Die Forscher haben nach einer Möglichkeit gesucht, den Raupenpilz so zu kultivieren, dass seine Wirkstoffe erhalten bleiben. Die Pilze wurden mit Grillen, Seidenraupenpuppen, Mehlwürmern, Heuschrecken, weißfleckigen Blütenkäferlarven und Japanischen Nashornkäfern versorgt und nach zwei Monaten geerntet. Es gab große Unterschiede bei der Fütterung mit den verschiedenen Insekten.

Cordyceps wurde mit Mehlwürmern und Seidenraupenpuppen am größten. Mit Blütenkäferlarven und Heuschrecken wuchsen die Pilze weniger gut. Ein maximales Wachstum brachte jedoch nicht unbedingt hohe Werte an Cordycepin mit sich. Mit den Japanischen Nashornkäfern konnten die höchsten Werte erzielt werden. Sie waren 34 Mal so hoch wie bei den Seidenraupenpuppen, die am schlechtesten abschnitten.

Fettgehalt für Produktion relevant

Die Untersuchung zeigt, dass der Schlüssel für die Cordycepin-Produktion der Fettgehalt und nicht die Proteine eines Insekts ist. Das gilt vor allem für hohe Werte an Ölsäure, die für die Cordycepin-Synthese notwendig sind. Wird Ölsäure einem schlecht abschneidenden Futter hinzugefügt, verbessert sich die Cordycepin-Produktion um 50 Prozent.

Laut Lee ermöglicht die in "Frontiers in Microbiology" veröffentlichte Kultivierungsmethode eine effektivere und wirtschaftlichere Produktion von Cordycepin. Die Sicherstellung von essbaren Insekten ist derzeit für eine Produktion in einem industriellen Maßstab aber noch nicht ausreichend gegeben. "Eine effektivere Herstellung könnte jedoch durch den Einsatz anderer Insekten möglich werden. Hier sind weitere Studien erforderlich", so Lee.

(Ende)
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