pte20220901001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Fett und Zucker verändern die Mikrobiome

Gewichtszunahme, Insulinresistenz und Glukoseintoleranz sind laut Studie gezielt verhinderbar


Fadenförmige Bakterien im Darm-Mikrobiom: wichtig für Körperfunktionen (Bild: cuimc.columbia.edu)
Fadenförmige Bakterien im Darm-Mikrobiom: wichtig für Körperfunktionen (Bild: cuimc.columbia.edu)

New York (pte001/01.09.2022/06:00)

Eine fett- und zuckerreiche Ernährung kann zu Fettleibigkeit, Stoffwechselstörungen und Diabetes führen. Auch verändern sich die Mikrobiome der Betroffenen, wie Forscher um Ivaylo Ivanov von der Columbia University http://columbia.edu zeigen. Sie haben die Auswirkungen dieser Art der Ernährung auf das Mikrobiom von Mäusen untersucht, also die Gesamtheit der Mikroorganismen im Darm.

Fadenförmige Bakterien leiden

Nach vier Wochen weisen die Tiere Merkmale des metabolischen Syndroms auf - Gewichtszunahme, Insulinresistenz und Glukoseintoleranz. Und ihre Mikrobiome hatten sich dramatisch verändert, wobei die Menge an segmentierten fadenförmigen Bakterien stark abfiel und die Zahl anderer Bakterien deutlich zunahm. Die Reduzierung der fadenförmigen Bakterien ist für die Gesundheit der Tiere von entscheidender Bedeutung. Denn dadurch nimmt die Zahl sogenannter Th17-Immunzellen ab. Sie sind jedoch nötig, um Stoffwechselerkrankungen, Diabetes und Gewichtszunahme zu verhindern.

"Diese Immunzellen produzieren Moleküle, die die Aufnahme von 'schlechten' Lipiden aus dem Darm verlangsamen und Darmentzündungen verhindern. Mit anderen Worten: Sie halten den Darm gesund und schützen den Körper vor der Aufnahme pathogener Lipide", sagt Ivanov. Unschuldig ist dabei das Fett, im Gegensatz zum Zucker. "Als wir Mäuse mit einer zuckerfreien, aber fettreichen Diät fütterten, behielten sie die Th17-Zellen und waren vollständig vor Fettleibigkeit und Prädiabetes geschützt, obwohl sie die gleiche Anzahl von Kalorien zu sich nahmen", staunt Ivanov.

Th17-Immunzellen leisten viel

Aber der Verzicht auf Zucker half nicht allen Mäusen. "Das deutet darauf hin, dass einige beliebte diätetische Interventionen, wie die Minimierung von Zucker, nur bei Menschen funktionieren können, die bestimmte Bakterienpopulationen in ihrer Mikrobiota haben", so Ivanov. In diesen Fällen können bestimmte Probiotika hilfreich sein. Bei Ivanovs Mäusen haben Ergänzungen von fadenförmigen Bakterien zur Wiederherstellung von Th17-Zellen und zum Schutz vor metabolischem Syndrom geführt, trotz des Verzehrs einer fettreichen Diät.

(Ende)
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