pte20220315001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Neue Waffe gegen Malaria rückt in Sichtweite

Experten der University of California identifizieren zwei Proteine als Achillesferse des Parasiten


Moskito: Parasit in Insekt könnte das Handwerk gelegt werden (Foto: Mohamed Nuzrath/pixabay.com)
Moskito: Parasit in Insekt könnte das Handwerk gelegt werden (Foto: Mohamed Nuzrath/pixabay.com)

Riverside (pte001/15.03.2022/06:00)

Forscher der University of California, Riverside http://ucr.edu haben den Malaria auslösenden Parasiten Plasmodium falciparum dank zweier Proteine lahmgelegt und ebnen damit den Weg zur wirkungsvollen Bekämpfung. An der Tropenkrankheit starben 2020 weltweit 620.000 Menschen.

Zellkraftwerke abgeschaltet

Forschungsleiterin Karine Le Roch und ihr Team haben zwei Proteine dingfest gemacht, ohne die der Parasit nicht überleben kann. Wenn es gelänge, diese RAP01 und RAP 21 genannten Proteine medikamentös auszuschalten, hätten die Malaria-Erreger keine Chance mehr, so die Fachleute. "Wir konnten zeigen, dass diese beiden Proteine eng mit den Mitochondrien von P. falciparum, den Kraftwerken der Zellen, verbunden sind. Ohne diese Proteine können die Mitochondrien die Funktion des Parasiten nicht sicherstellen und er stirbt", sagt Le Roch.

RAP-Moleküle gehören zu einer Proteinfamilie, die in mehreren Organismen vorkommt. In menschlichen Zellen sind sie selten zu finden, umso zahlreicher jedoch in sogenannten Apicomplexan-Parasiten wie P. falciparum und der Toxoplasmose verursachenden Mikrobe Toxoplasma gondii. Toxoplasmose ist eine häufig auftretende Infektionskrankheit bei Katzen, die allerdings auf Menschen überspringen kann. Medikamentöse Attacken auf die Mitochondrien dieser Parasiten würden die "Kraftwerke" menschlicher Zellen nicht zerstören, glaubt Le Roch, da sich menschliche Mitochondrien stark von denen der Parasiten unterscheiden.

Mit Genome Editing zum Ziel

Laut Le Roch wurden RAP01 und RAP21 in jedem Stadium des Lebenszyklus des Apicomplexan-Parasiten in höheren Konzentrationen nachgewiesen und exprimiert. Ihr Team hat daraufhin das Genom-Editing-Tool CRISPR-Cas9 genutzt, um diese Proteine auszuschalten. Als der Tod des Apicomplexan-Parasiten folgte, erkannte das Team, dass die Proteine für das Überleben des Parasiten unerlässlich waren. Die CRISPR-Technologie ermöglicht das Umschreiben beziehungsweise Verändern von Genomen. Der zugehörige Fachausdruck lautet "Genome-Editing".

(Ende)
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