pte20220203032 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Fukushima: Rückbau dank neuer Simulation

Trümmer-Analysen des 2011 havarierten Kernkraftwerks könnten Aufräumarbeiten beschleunigen


Claire Corkhill: Simulation für Rückbau des havarierten AKW Fukushima (Foto: sheffield.ac.uk)
Claire Corkhill: Simulation für Rückbau des havarierten AKW Fukushima (Foto: sheffield.ac.uk)

Villigen/Sheffield (pte032/03.02.2022/13:59)

Forscher des Paul Scherrer Instituts (PSI) http://psi.ch haben unter Federführung von Experten der University of Sheffield http://sheffield.ac.uk eine neue Simulation der gefährlichsten radioaktiven Trümmer des Kernkraftwerks Fukushima entwickelt. Ihre Studie könnte den Aufräumarbeiten einen Schub geben. Details sind in "Nature Materials Degradation" nachzulesen.

Chemische Zusammensetzung

Laut den Fachleuten ist es die erste Studie, die den Verbleib von Plutonium in den Brennelementtrümmern des 2011 havarierten Kernkraftwerks von Fukushima untersucht. Anhand des Simulationsmaterials können die Behörden nun erstmals mehr über die chemische Zusammensetzung und die mechanischen Eigenschaften der hochradioaktiven Trümmer erfahren und sichere Strategien für deren Beseitigung entwickeln, heißt es.

Da die Trümmer jedoch so hoch radioaktiv sind, ist es für Menschen und sogar für einige Roboter zu gefährlich, sich ihnen zu nähern. Das bedeutet, dass nur sehr wenig über die chemische Zusammensetzung bekannt ist, was die Aufräumarbeiten verlangsamt und dazu führt, dass sich noch mehr kontaminiertes Wasser zur Kühlung der verseuchten Teile ansammelt - und später einmal ins Meer geleitet werden soll, was umstritten ist.

Brennstoff, Ummantelung, Beton

"Anhand der Erkenntnisse über die in den Reaktoren von Fukushima verwendeten Materialien - beispielsweise Brennstoff, Ummantelung und Beton - konnten wir ein Rezept für die Brennstofftrümmer entwickeln", so die Sheffielder Wissenschaftlerin Claire Corkhill. Die Experten haben diese Materialien auf die extrem hohen Temperaturen erhitzt, die während des Unfalls herrschten und stellten so eine Version mit geringer Radioaktivität her, die den Brennelementtrümmern entsprechen sollte.

"Die Untersuchung dieses Materials mit den extrem hellen Röntgen-Mikroskopen an der Synchrotron Lichtquelle Schweiz hat es uns ermöglicht, die potenzielle Verteilung von Plutonium innerhalb des Brennstoffs zu verstehen, was für die Rückholaktionen von größter Bedeutung ist", ergänzt Daniel Grolimund, Verantwortlicher für die Strahllinie microXAS an der SLS.

(Ende)
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