pte20220112015 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

"Fresh Air Clip": Schmuck als Corona-Detektor

Nachweis mittels PCR-Test - Kleinstgerät absorbiert kontinuierlich virusbeladene Aerosole


Luftsammler
Luftsammler "Fresh Air Clip" zum Nachweis von Corona-Viren (Foto: seas.yale.edu)

New Haven/Bielefeld (pte015/12.01.2022/12:30)

Ein Luftsammler, der wie ein Schmuckstück um den Hals getragen wird, lässt sich künftig nachweisen, ob in der Umgebungsluft Corona-Viren (SARS-CoV-2) schweben. Entwickelt hat es ein Team um Krystall Pollitt, Assistenzprofessorin für Epidemiologie sowie Chemie- und Umwelt-Engineering an der Yale School of Engineering and Applied Sciences https://seas.yale.edu in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut.

[b]Heutige Probennehmer sind groß und schwer[/b]

Das Virus wird vor allem durch das Einatmen von belasteten Aerosolen und feinsten Tröpfchen übertragen, die beim Husten, Niesen, Sprechen und sogar beim Atmen ausgestoßen werden. Diese lassen sich mit Probenehmern nachweisen, die allerdings so groß und schwer sind, dass sie für den mobilen Einsatz völlig ungeeignet sind. Zudem benötigen sie einen Stromanschluss. Pollitt und ihr Team wollten dagegen ein kleines tragbares Analysegerät entwickeln, das ohne elektrische Energie auskommt. Der Fresh Air Clip absorbiert kontinuierlich virusbeladene Aerosole auf einer mit Polydimethylsiloxan beschichteten Oberfläche. Die so eingesammelten Aerosole werden regelmäßig mit einem Verfahren namens Polymerase-Kettenreaktion analysiert, das besser unter dem Kürzel PCR bekannt ist. Dabei handelt es sich um einen Test, der routinemäßig zum Nachweis von Corona-Viren in Nasen. Und Halsabstrichen verwendet wird.

[b]Kellner waren am stärksten betroffen[/b]

Das Team testete den Keimsammler in einer rotierenden Trommel, in der sie Aerosole erzeugten, die ein Phagen enthielten, also ein Virus, das ähnliche Eigenschaften hat wie SARS-CoV-2. Dann verteilten die Forscher Fresh Air Clips an 62 Freiwillige, die die Monitore fünf Tage lang trugen. Die PCR-Analyse zeigte, dass fünf Probennehmer belastet waren. Vier davon hatten Kellner und einen ein Mitarbeiter bei der Obdachlosenbetreuung getragen von einem Obdachlosenheimmitarbeiter getragen. Die höchsten Viruslasten fanden sich bei zwei Kellnern.

[b]Schneller PCR-Test aus Bielefeld[/b]

Das Team um Pollitt glaubt, dass der Fresh Air Clip helfen kann, belastete Luft in Innenräumen zu identifizieren, ohne dass teure Messgeräte installiert werden müssen. Ein Nachteil ist die Verzögerung durch den PCR-Test. Die Auswertung dauert derzeit mindestens zwei Stunden. Forscher an der Universität Bielefeld https://www.uni-bielefeld.de/ haben die Behandlung der Proben jetzt optimiert, sodass das Ergebnis bereits nach 16 Minuten vorliegt. Pollitt und ihr Team wollen das Gerät jetzt kommerzialisieren.

(Ende)
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