pte20220103005 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

"Wundermittel" gegen Kater kaum wirksam

Britische Wissenschaftler haben die Ergebnisse von insgesamt 21 Studien ausgewertet


Kater: Es gibt laut Studie keine
Kater: Es gibt laut Studie keine "Wundermittel" (Foto: pixabay.com, jarmoluk)

London (pte005/03.01.2022/10:30)

Eine systematische Überprüfung hat nur Belege von sehr geringer Qualität gefunden, dass Substanzen, die einen durch Alkohol verursachten Kater behandeln oder verhindern sollen, tatsächlich wirken. An der Studie waren Forscher des King’s College London https://www.kcl.ac.uk und des South London and Maudsley NHS Foundation Trust https://www.slam.nhs.uk beteiligt. Sie fordern eine strengere wissenschaftliche Untersuchung der Wirksamkeit der Mittel gegen einen Kater, um Ärzten und der Öffentlichkeit genauere evidenzbasierte Informationen für das Treffen von Entscheidungen zur Verfügung zu stellen.

Zahlreiche Mittel geben vor, gegen die Symptome eines Katers wirksam zu sein. Was jedoch fehlt, ist eine aktuelle wissenschaftliche Überprüfung der vorhandenen Literatur. Für die aktuelle Studie wurden daher 21 placebokontrollierte randomisierte Studien zu Nelkenextrakt, Rotem Ginseng, koreanischem Birnensaft und anderen Mitteln gegen den Kater beurteilt. Obwohl manche Studien eine statistisch signifikante Verbesserung der Symptome zeigten, waren alle Belege von sehr geringer Qualität. Dafür verantwortlich waren meist die methodischen Einschränkungen oder ungenaue Messungen. Zusätzlich beschäftigten sich keine zwei Studien mit dem gleichen Katermittel und keine Ergebnisse wurden unabhängig repliziert.

[b]Studien mit methodischen Schwächen[/b]

Von den 21 einbezogenen Studien wurden 8 ausschließlich mit männlichen Teilnehmern durchgeführt. Die Untersuchungen waren allgemein in ihren Berichten über die Art und das Timing des Alkoholkonsums, der zur Beurteilung der Katermittel herangezogen wurden, eingeschränkt. Zusätzlich gab es erhebliche Unterschiede bei der Art des verwendeten Alkohols und ob er gemeinsam mit Lebensmitteln konsumiert wurde. Verbreitete Schmerzmittel wie Paracetamol oder Aspirin wurden in den placebokontrollierten randomisierten Studien nicht untersucht.

Laut den Forschern sollten zukünftige Studien in ihren Methoden genauer sein und zum Beispiel validierte Skalen zur Beurteilung der Symptome eines Katers einsetzen. Es bestehe auch die Notwendigkeit der Verbesserung Teilnahme von Frauen in der dieser Forschung. Laut dem leitenden Wissenschaftler Emmert Roberts können die Symptome eines Katers ein erhebliches Leiden verursachen und sich auf die Leistung in der Arbeit und an der Universität auswirken. „Die Frage nach der Wirksamkeit von Mitteln gegen einen Kater scheint von einem erheblichen öffentlichen Interesse zu sein. Unsere Studie hat nachgewiesen, dass die wissenschaftlichen Belege für diese Substanzen von sehr geringer Qualität sind und dass eine Notwendigkeit für eine strengere Bewertung besteht." Die Forschungsergebnisse wurden in „Addiction" veröffentlicht.

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