pte20211201002 Technologie/Digitalisierung, Kultur/Lifestyle

Künstliche Intelligenz erstellt Kino-Trailer

Neuronale Netzwerke von Informatikern der University of Edinburgh erkennen Wendepunkte


Filmrollen: Im Kino gibt es bald Trailer vom Computer (Bild: pixabay.de/3602209)
Filmrollen: Im Kino gibt es bald Trailer vom Computer (Bild: pixabay.de/3602209)

Edinburgh (pte002/01.12.2021/06:00)

Trailer, also kurze Videoclips, die neue Filme vorstellen, werden möglicherweise bald nicht mehr von Menschen, sondern von Computern erstellt. Forscher der University of Edinburgh https://www.ed.ac.uk/ in Schottland entwickelten auf neuronalen Netzwerken und künstlicher Intelligenz basierende Algorithmen, die Filmtrailer automatisch generieren können. Um diese Aufgabe bestmöglich zu lösen zerlegten die Forscher sie in zwei Teilaufgaben, nämlich die Identifizierung der Erzählstruktur des Films und die erkennung der von ihm vermittelten Stimmung. Die Technik, die sie entwickelt haben, verarbeitet somit sowohl Teile des Films als auch Textausschnitte aus dem Drehbuch eines Films.

[b]Große Rückschläge, besondere Höhepunkte[/b]

Die beiden Netzwerke können Wendepunkte im Film identifizieren, die besonders hervorstechen und die in Trailern gezeigt werden sollten. Wendepunkte in Filmen können Planänderungen, der Punkt ohne Wiederkehr, große Rückschläge oder besondere Höhepunkte sein.

Pinelopi Papalamidi, Frank Keller und Mirella Lapata überprüften ihre Technik in einer Reihe von Tests. Sie stellten fest, dass die Algorithmen Wendepunkte in Filmen mit einer deutlich größeren Genauigkeit identifizieren konnten als andere Basismethoden für die Generierung von Filmtrailern.

[b]Trailer aus dem Computer kamen besser an[/b]

Dann folgte der Härtetest. Die Forscher ließen 41 Trailer von Filmen errechnen, zu denen es bereits menschengemachte Kurzvideos gab. Via Amazon Mechanical Turk, eine Plattform, die normalerweise Unternehmen nutzen, um online Menschen für bestimmte kurzfristig zu erledigende Aufgaben zu suchen, rekrutierten die Forscher Freiwillige. Sie sollten die elektronisch erstellten Trailer mit denen vergleichen, die Menschen gemacht hatten. Die meisten bevorzugten die technisch hergestellten Trailer.

[b]Algorithmen sparen Zeit und Geld[b]

Selbst wenn die Algorithmen der drei Forscher in Schottland noch keine perfekten Trailer erstellen sollten, könnten Filmproduzenten die Technik nutzen, um automatisch einen Entwurf herstellen zu lassen, der dann von Menschen verfeinert wird. Das würde wegen des geringeren Personalaufwands und der eingesparten Zeit die Kosten senken.

Die Forscher wollen ihre Technik noch verfeinern. In Zukunft soll das System, das bisher nur zwischen positiven und negativen Stimmungen unterscheiden kann, auch andere Gefühle wie Trauer, Abscheu und Freude bei der Erstellung der Trailer berücksichtigen können.

(Ende)
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