pte20210830019 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

MRT-Checks gegen Mukoviszidose bei Kindern

Forscher plädieren für regelmäßige Untersuchungen, da Verlauf der Erkrankung dann oft milder


MRT: Kinder mit Mukoviszidose profitieren davon (Foto: pixabay.com, jarmoluk)
MRT: Kinder mit Mukoviszidose profitieren davon (Foto: pixabay.com, jarmoluk)

Gießen (pte019/30.08.2021/11:00) Regelmäßiges MRT-Überwachen der Lunge bei Kindern zeigt, wie sich die unheilbare Multiorganerkrankung Mukoviszidose entwickelt. Wird die Erkrankung im Rahmen des Neugeborenen-Screenings bereits erkannt und behandelt, bevor Symptome auftreten, kann sie außerdem milder verlaufen, sagen Forscher des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) http://dzl.de in ihrer aktuellen Studie mit Vorschulkindern, die vier Jahre lang begleitet wurden.

Studie mit 100 Kindern

"Die MRT-Untersuchungen zeigten, dass die Veränderungen in der Lunge bereits über die ersten vier Lebensjahre zunehmen, etwa dass die Bronchialwände sich verdicken und zunehmend bestimmte Lungenbereiche nicht mehr so gut belüftet werden, da die Atemwege mit Schleim verlegt sind", sagt Mirjam Stahl, DZL-Forscherin an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. In ihrer Studie hat sie knapp 100 Kinder mit Mukoviszidose im Alter bis zu vier Jahren einmal pro Jahr mit dem MRT untersucht.

Bei Kindern waren Veränderungen in der Lunge nicht so ausgeprägt, wenn bereits durch das Neugeborenen-Screening erkannt und mit der Behandlung begonnen wurde, bevor erste Symptome auftraten, so die Studie. "Ein früher Therapiebeginn im asymptomatischen Stadium hält die Erkrankung auf einem niedrigeren Niveau, kann ihr Voranschreiten aber nicht aufhalten", so Stahl. Sie hofft, dass eine neue Gruppe von Medikamenten, die direkt an dem defekten Chloridkanal angreifen, die sogenannten CFTR-Modulatoren, hier einen noch größeren Effekt haben und den Krankheitsverlauf eventuell ausbremsen könnten.

MRT-Vorteil strahlenfrei

Seit 2016 wird beim Neugeborenen-Screening untersucht, ob eine Mukoviszidose vorliegt. Zunächst wird das Blut analysiert. Sind bestimmte Werte auffällig, erfolgt ein Schweißtest, mit dem die Diagnose abgesichert wird. Um abzuschätzen, ob die Lunge schon betroffen ist, können Lungenfunktionstests oder bildgebende Verfahren wie das Röntgen der Lunge, das MRT oder die CT eingesetzt werden. MRT und CT haben eine bessere räumliche Auflösung und lassen mehr Details zu. MRT hat gegenüber CT den Vorteil, dass es strahlenfrei ist. Welches Verfahren verwendet wird, ist jedoch klinikabhängig, da keine Leitlinien vorhanden.

(Ende)
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