pte20210520016 Tourismus/Reisen, Unternehmen/Wirtschaft

Dohnal: "Ethik im Tourismus ist alternativlos"

Gemeinwohlökonomie für nachhaltiges Wirtschaften sollte anstelle von Profitmaximierung treten


Abschluss: faire Deals nutzen allen (Foto: unsplash.com, Sebastian Herrmann)
Abschluss: faire Deals nutzen allen (Foto: unsplash.com, Sebastian Herrmann)

Fresach (pte016/20.05.2021/10:30) "Ethisches und nachhaltiges Wirtschaften im Tourismus ist alternativlos. Gemeinwohlökonomie sollte anstelle von Profitmaximierung treten. Das braucht zwar Zeit und Geduld, lohnt sich am Ende jedoch für alle." Mit dieser Forderung hat Kerstin Dohnal, Geschäftsführerin von destination:development - Internationales Institut für verantwortungsvollen Tourismus http://destination-development.org , im Rahmen der siebten Europäischen Toleranzgespräche http://fresach.org für ein Umdenken in der Branche geworben.

Handeln hinterfragen

Dass Wettbewerb nicht heißen muss, unethisch handeln zu müssen, verdeutlicht der ebenfalls am online stattgefundenen Tourismusforum beteiligte Wiener Hotelier und Eigentümer des "Capri", Georg Pastuszyn. "Dienstleistungen und Produkte sollten stets weiterentwickelt werden. Wachstum und Profitabilität entsteht dann automatisch. Eine ethische Haltung braucht einen inneren Antrieb, um ehrlich zu wirken und nachhaltig zu bleiben. Gemeinwohlökonomie ist eine Chance, das eigenen Handeln rückblickend kritisch zu betrachten."

Iris Straßer vom Netzwerk Verantwortung zeigen http://verantwortung-zeigen.at rückt die "Seele des Unternehmens" in den Fokus. "Daran zu arbeiten, ist wichtig, um einen Mehrwert zu ermöglichen. Dabei sollte man aber immer die gesamte Wertschöpfungskette im Blick behalten. Das gilt besonders für Investitionen, denn hier ist an das Wohl des Gegenübers zu denken. Das geht gut im Tourismus, wo man sich regional ergänzt." Der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg aller liege in nachhaltigen Kooperationsketten. Dabei sei Nachhaltigkeit weder Modewort noch Kür, sondern wegen des menschengemachten Klimawandels Pflicht.

Konsens statt Widerstand

Statt Wertschöpfungskette spricht Dohnal vom funktionalen Wertschöpfungssystem, in dem Kooperation statt Konkurrenz und Konsens statt Widerstand dominiert, was wiederum ein faires Business ermöglicht. Für Isabella Klien, holistische Organisationsberaterin in Salzburg http://isabellaklien.at , sollten stets alle Beteiligten profitieren. Geld sollte im Tourismus nur ein Mittel zum Zweck mit dem Ziel sein, das Gemeinwohl zu stärken. Dieses Prinzip ist ihr zufolge auf alle Bereiche anwendbar - Menschenwürde in der Lieferkette oder soziale und ökologische Investitionen, gerechte Verteilung der Arbeitszeit sowie faire Löhne und Gehälter.



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