pte20210514018 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Atemwegsleiden: Probiotika gut bei Adipositas

Darm-Lungen-Achse arbeitet laut Studie des Imperial College London in beide Richtungen


Atemwege: Darm spielt entscheidend mit (Foto: pixabay.com, OpenClipart-Vectors)
Atemwege: Darm spielt entscheidend mit (Foto: pixabay.com, OpenClipart-Vectors)

London (pte018/14.05.2021/11:30)

Die tägliche Einnahme von Probiotika steht laut einer Studie des Imperial College London https://www.imperial.ac.uk mit weniger Beschwerden in den oberen Atemwegen bei Übergewichtigen und älteren Menschen in Zusammenhang. Damit könnten Probiotika eine Rolle bei der Prävention von Atemwegsinfektionen spielen. Laut dem leitenden Wissenschaftler Benjamin Mullish sei das nicht unbedingt die unmittelbarste Idee, dass das Platzieren von Bakterien im Darm das Risiko einer Atemwegsinfektion verringern kann. „Es ist aber ein weiterer Beleg dafür, dass das Mikrobiom des Darms über eine komplexe Beziehung mit verschiedenen Organsystemen verfügt. Es beeinflusst nicht nur wie unser Darm oder unsere Leber arbeitet, es beeinflusst Aspekte wie unser ganzer Körper arbeitet." 

Die Forscher analysierten erneut die täglichen Aufzeichnungen von 220 Patienten, die an einer früheren doppelblinden, placebokontrollierten Studie zu Probiotika und Gewichtsverlust teilgenommen hatten. Die Einträge wurden auf verbreitete Symptome von Infektionen der oberen Atemwege hin durchgesehen. Dazu gehörten Husten, Halsschmerzen und Atembeschwerden. Dabei zeigte sich, dass Teilnehmer, die während der sechs Monate dauernden Studie Probiotika einnahmen, über ein um insgesamt 27 Prozent selteneres Auftreten von diesen Symptomen verfügten als die Placebogruppe. Dieser Effekt war bei Teilnehmern über 45 Jahren und fettleibigen Personen am stärksten ausgeprägt.

[b]Wenig Daten verfügbar[/b]

Fettleibige Personen verfügen bei Atemwegsinfektionen über ein höheres Risiko. Frühere Studien haben gezeigt, dass Probiotika Atemwegsinfektionen bei gesunden Erwachsenen und Kindern reduzieren. Zu gefährdeteren Bevölkerungsgruppen wie Älteren, Übergewichtigen und Fettleibigen stehen jedoch nur wenige Daten zur Verfügung. Laut Mullish tragen diese Studienergebnisse zum wachsenden Interesse an der Darm-Lungen-Achse bei, also wie der Darm und die Lungen miteinander kommunizieren. „Es ist nicht nur so, dass der Darm Signale aussendet, die beeinflussen wie die Lungen arbeiten. Das funktioniert in beide Richtungen. Das gehört auch zu der Geschichte, dass Veränderungen im Darmmikrobiom große Teile unserer Gesundheit beeinflussen können." Die Forscher stellten keine Immunreaktion fest, sondern nur die Symptome der Atemwege.  

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