pte20210406001 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Zuckerhaltige Getränke können Gedächtnis stören

Verändertes Mikrobiom im Verdauungstrakt beeinflusst Gehirn


Soft Drinks: Wohl schlecht fürs Gedächtnis (Foto: igorovsyannykov, pixabay.com)
Soft Drinks: Wohl schlecht fürs Gedächtnis (Foto: igorovsyannykov, pixabay.com)

Los Angeles/Athens (pte001/06.04.2021/06:00)

Jugendliche, die regelmäßig gezuckerte Getränke zu sich nehmen, gehen ein erhöhtes Risiko ein, in späteren Jahren an einer Demenz zu erkranken. Das hat eine Studie von Forschern der University of Southern California https://www.usc.edu/ (USC) in Los Angeles ergeben. Sie stellten den Zusammenhang allerdings nur indirekt her. Bei Versuchen mit zwei Gruppen von Ratten, die normales beziehungsweise gesüßtes Wasser, stellte sich heraus, dass diejenigen, die Zucker zu sich nahmen, Schwierigkeiten hatten, sich an Dinge zu erinnern, die mit dem Hippocampus in Verbindung stehen. Der Hippocampus ist die Schaltstelle zwischen dem Kurz- und dem Langzeitgedächtnis. 

 

[b]Nur der Hippocampus ist betroffen[/b]

 

Die jugendlichen Ratten hatten freien Zugang zu den beiden Getränkearten. Als sie nach etwa einem Monat erwachsen waren, testeten die Forscher deren Erinnerungsvermögen im Hippocampus sowie die Gedächtnisfunktion, die von einer Region gesteuert wird, die als perirhinaler Kortex bezeichnet wird. Diese ist sowohl an der visuellen Wahrnehmung als auch am Gedächtnis beteiligt und zeigte sich unbeeindruckt vom Zucker.

 

[b]Magen, Darm und Gehirn beeinflussen sich[/b]

 

Die Studie dokumentiert auch einen Zusammenhang zwischen spezifischen Veränderungen der Darmbakterien bei Ratten, die zuckerhaltige Getränke tranken, und einer beeinträchtigten Gehirnfunktion. Die in der Fachzeitschrift „Translational Psychiatry" veröffentlichte Studie zeigt auch, wie eine spezifische Veränderung des Mikrobioms – der Gesamtheit der Mikroorganismen im Magen und Darm – die Funktion einer bestimmten Region des Gehirns verändern kann. Die Studie hat ein Team um den Neurowissenschaftler Scott Kanoski angefertigt, außerordentlicher Professor für Biowissenschaften. Er untersucht seit Jahren den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gehirnfunktion. 

 

[b]Zwei Drittel der US-Jugendlichen betroffen[/b]

 

„Der Zuckerkonsum in jungen Jahren scheint das Lernen und Gedächtnis im Hippocampus selektiv zu beeinträchtigen", sagt Emily Noble, Assistenzprofessorin an der University of Georgia https://www.uga.edu/ in Athens, die an der USC promoviert hat. Sie ist auf Ernährungswissenschaften spezialisiert.

 

Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention https://www.cdc.gov/, einer Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums mit Sitz in Druid Hills im Bundesstaat Georgia, konsumieren fast zwei Drittel der jungen Menschen in den USA täglich mindestens ein zuckerhaltiges Getränk. 

(Ende)
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