pte20210222001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Vorschulkinder: Fitness treibt Kognition an

Untersuchung der University of Illinois Urbana-Champaign belegt mit Tests Zusammenhang


Sport: Auch der Kopf profitiert erheblich (Foto: pixabay.de, Charyl Patrice Lee)
Sport: Auch der Kopf profitiert erheblich (Foto: pixabay.de, Charyl Patrice Lee)

Champaign (pte001/22.02.2021/06:00)

Vier bis sechs Jahre alte Kinder, die bei einem zeitlich festgelegten Test weiter gingen als die Gleichaltrigen, schnitten auch bei kognitiven Tests und anderen Werten der Gehirnfunktion besser ab. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Illinois Urbana-Champaign https://illinois.edu gekommen. Der durchgeführte Test ist eines der Verfahren, die zur Feststellung der kardiorespiratorischen Gesundheit eingesetzt wird. Die im "Journal of Clinical Medicine" veröffentlichten Ergebnisse legen nahe, dass der Zusammenhang zwischen kardiorespiratorische Fitness und kognitiver Gesundheit bereits früher als bisher angenommen besteht. 

Um die Beziehung zwischen kardiorespiratorische Fitness und Gehirngesundheit besser zu verstehen, wurden bei 59 Kindern im Vorschulalter verschiedene Tests durchgeführt. Die Kinder gingen zum Beispiel soweit wie sie es in 6 Minuten schafften. Ein weiterer Test untersuchte die intellektuellen Fähigkeiten jedes Kindes. Ein computergestützter Test schließlich ermittelte, wie gut sich die Kinder auf den wichtigen Teil eines Bildes konzentrieren und dabei ablenkende Informationen ignorieren konnten. Die Teilnehmer nahmen auch an einer computergestützten Aufgabe teil bei der sie ihre Antworten je nach dem ob Blumen oder Herzen auf dem Bildschirm auftauchten ändern mussten. Mit diesem Test wurde ihre geistige Flexibilität untersucht. 

[b]Fittere Kinder schneiden besser ab[/b]

Eine Untergruppe von 33 Kindern absolvierte auch eine auditorische Aufgabe bei der sie auf bestimmte Geräusche reagieren sollten und auf andere nicht. Dabei trugen die Kinder eine EEG-Haube. Das EEG maß die elektrische Aktivität während der Aufgabe zur kognitiven Kontrolle. Die statistische Analyse ergab einen Zusammenhang zwischen der körperlichen Fitness der Kinder und ihren kognitiven Fähigkeiten sowie der Gehirnfunktion. Laut Keye schnitten die fitteren Kinder bei allen Tests besser ab. Die Studie beweist jedoch nicht, dass eine kardiorespiratorische Fitness die kognitiven Fähigkeiten bei kleinen Kindern verbessert. Sie belegt jedoch, dass diese zwei Bereiche sehr eng miteinander verbunden sind. Das gelte sogar bei Kindern, die erst vier Jahre alt sind. 

Laut der Forschungsleiterin Shelby Keye konzentrierten sich die meisten Studien bisher auf den Zusammenhang zwischen Fitness und Gehirngesundheit auf Erwachsene oder vorpubertäre oder pubertäre Kinder. Diese Untersuchungen fanden durchgängig positive Korrelationen zwischen der aeroben körperlichen Belastbarkeit und den schulischen Leistungen sowie den kognitiven Fähigkeiten. Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass eine größere kardiorespiratorische Fitness bei älteren Kindern und Erwachsenen mit der relativen Größe und der Konnektivität der Gehirnstrukturen korreliert, die bei der kognitiven Kontrolle eine Rolle spielen. 

Es sei jedoch bisher nicht bekannt gewesen, an welchem Punkt der Entwicklung in der Kindheit dieser Zusammenhang auftritt. Frühere Studien legen nahe, dass Vorschulkinder wie ältere Kinder und Erwachsene die täglich empfohlenen Werte  für körperliche Aktivität nicht erreichen. Laut dem zweiten Studienleiter Naiman Khan sei das Anlass zur Besorgnis, da im Gehirn die Entwicklung von entscheidenden kognitiven Kontrollprozessen in der frühen Kindheit beginnt und sich bis ins frühe Erwachsenenleben fortsetzt. 

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