pte20201116018 Technologie/Digitalisierung, Umwelt/Energie

Elektronische Nase erkennt Frische von Fleisch

App der Nanyang Technological University, Singapore als Alternative zum Haltbarkeitsdatum


"Verdorben" lautet das Urteil der elektronischen Nase (Foto: ntu.edu.sg)

Singapur (pte018/16.11.2020/11:30) Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Nanyang Technological University, Singapore (NTU) http://ntu.edu.sg hat eine elektronische "Nase" entwickelt, die zu 98,5 Prozent korrekt verdorbenes Fleisch identifiziert. Dabei "riecht" sie gar nicht. Sie beurteilt die Frische von Fleisch anhand der Farbstreifen auf einem Barcode in der transparenten Verpackung. Wenn Fleisch altert, emittiert es Gase, die den Barcode verändern.

Farbbeurteilung mittels KI

Schon feinste Farbunterschiede sagen etwas über die Frische aus. Die neue Smartphone-App bedient sich einer riesigen Bibliothek von Farben, denen jeweils der Frischegrad von Fleisch zugeordnet ist. Dabei unterscheidet die E-Nase zwischen den einzelnen Tierarten, die den Barcode unterschiedlich verändern. Die Kombination Farbe-Frischegrad hat die App durch maschinelles Lernen auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) verinnerlicht, so die Forscher.

Die hohe Trefferquote konnte das Wissenschafts-Team, zu dem auch Forscher aus China und Australien gehören, bei der Beurteilung von verpacktem Fleisch erzielen, wie es im Supermarkt zu finden ist. Konkret ging es in den Tests um Huhn, Fisch und Rindfleisch. Andere Frischesensoren waren mit einer Trefferquote von 61,7 Prozent weitaus weniger erfolgreich.

Verschwendung stoppen

Die elektronische Super-Nase könne dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu stoppen. Die meisten Menschen werfen Fleisch und andere Nahrungsmittel weg, wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten ist. Fast immer ist das Fleisch aber noch genießbar. Die App könnte dies nachweisen, wenn Verpackungen mit dem Farb-Barcode ausgestattet sind. Wird dieser fotografiert, wertet die App die Farben aus und zeigt an, wie es um die Probe bestellt ist.

"Diese Barcodes helfen den Verbrauchern, Geld zu sparen, indem sie sicherstellen, dass Produkte, die noch für den Verbrauch geeignet sind, nicht weggeworfen werden", verdeutlicht Chen Xiaodong, Direktor des Innovativen Zentrums für flexible Geräte an der NTU. Der Barcode sei ungiftig und biologisch abbaubar, sodass er problemlos im Umfeld von Lebensmitteln eingesetzt werden könne.



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