pte20200908001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Konnex zwischen Schilddrüsenenleiden und Angst

Einnahme von Ibuprofen verringert die Symptome - Forscher auf der Suche nach Zusammenhang


Angst: eine entzündete Schilddrüse als Ursache (Foto: Pixabay, Anemone 12)
Angst: eine entzündete Schilddrüse als Ursache (Foto: Pixabay, Anemone 12)

Kiew (pte001/08.09.2020/06:00) Patienten mit einer autoimmunen Entzündung der Schilddrüse haben laut einer Studie des Kyiv City Clinical Hospital ein erhöhtes Risiko von Angstzuständen. Die Entzündung lässt sich jedoch durch die Einnahme von Ibuprofen verringern. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Funktion der Schilddrüse eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Angststörungen spielt. So nimmt eine Schilddrüsenentzündung eine wichtige Rolle bei der Entstehung psychiatrischer Erkrankungen ein.

Dysfunktion der Schilddrüse

Derzeit leiden bis zu 35 Prozent der jungen Bevölkerung zwischen 25 und 60 Jahren in den Industrieländern an einer Angststörung. Angst kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensqualität, die Fähigkeit zu arbeiten und Kontakte zu knüpfen haben. Medikamente haben nicht immer eine anhaltende Wirkung. Derzeit konzentrieren sich Studien auf eine Dysfunktion des Nervensystems und berücksichtigen die Rolle des endokrinen Systems nicht.

Die Schilddrüse produziert die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die wesentlich für die Regulierung der Herz-, Muskel- und Verdauungsfunktion, die Gehirnentwicklung und den Knochenerhalt sind. Eine autoimmune Entzündung der Schilddrüse tritt auf, wenn der Körper fälschlicherweise Antikörper produziert, die die Drüse angreifen und diese schädigen. Neueste Studien weisen darauf hin, dass sich Angststörungen mit einer Dysfunktion der Schilddrüse in Verbindung bringen lassen.

Erfolgreiche Tests an Patienten

Studienleiterin Juliya Onofriichuk hat die Schilddrüsenfunktion bei 29 Männern und 27 Frauen untersucht. Die Teilnehmer waren im Schnitt 33,9 und die Teilnehmerinnen 31,7 Jahre alt. Bei ihnen war eine Angststörung diagnostiziert worden und sie litten an Panikattacken. Ultraschallaufnahmen ihrer Schilddrüsen bewerteten die Funktion. Zudem wurden die Werte der Schilddrüsenhormone festgestellt.

Die Angstpatienten wiesen Anzeichen einer Entzündung ihrer Schilddrüsen auf. Ihre Funktion war jedoch nicht betroffen. Die Hormonwerte waren zwar leicht erhöht, aber alle innerhalb des Normbereichs. Tests auf Antikörper, die sich gegen die Schilddrüse richteten, waren positiv. Eine 14-tägige Behandlung mit Ibuprofen und Thyroxin verringerte die Entzündung, normalisierte die Hormonwerte und reduzierte die Angstbeschwerden. Details wurden auf der Tagung e-ECE 2020 http://ese-hormones.org vorgestellt.

(Ende)
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