pte20200615004 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Klare Politiker-Aussagen stoppen Fake News

Regierungen dürfen in Krisenzeiten nicht widersprüchlich oder unverständlich kommunizieren


Pressekonferenz: Klare Ansagen bekämpfen Fake News (Foto: pixabay.com, geralt)
Pressekonferenz: Klare Ansagen bekämpfen Fake News (Foto: pixabay.com, geralt)

Melbourne/Köln/Börnsen (pte004/15.06.2020/06:15) Regierungen müssen Menschen in Krisenzeiten wie in der Coronavirus-Pandemie klare und verständliche Informationen liefern, um die Wirkung von Fake News und Verschwörungstheorien zu verringern. Denn widersprüchliche Aussagen verwirren häufig mehr als gezielte Fehlinformationen, wie eine Umfrage des Wissenschaftsportals "The Conversation" zeigt.

Problem verstehbar machen

"Regierungen müssen in Krisenzeiten die Dringlichkeit ihrer Entscheidungen erklären. Die Menschen müssen verstehen, was das Problem ist und welche konkreten Maßnahmen nötig sind, um es zu lösen. Wird das richtig vermittelt, steigt die Zustimmung der Bevölkerung. Schwieriger ist es im Fall der Corona-Krise, die Maßnahmen zu lockern. Hier muss die Regierung klarmachen, inwiefern sich die Lage verändert hat. Fehlt einer dieser Schritte, wirkt die Politik orientierungslos", sagt Politikberater Erik Flügge http://erikfluegge.de gegenüber pressetext.

"The Conversation" hat die Umfrage unter 200 Briten durchgeführt. Über den Zeitraum von sechs Wochen mussten die Teilnehmer angeben, wie sie sich über das Coronavirus informieren und welchen Quellen sie Glauben schenken. Dabei stellten sich Verschwörungstheorien wie beispielsweise die Annahme, dass 5G-Technologie das Virus verbreitet, als wenig wirksam heraus. Die meisten Befragten konnten Fake News leicht erkennen.

Politik muss klare Linie fahren

Die Umfrageteilnehmer waren wenig besorgt über Fehlinformation im Internet. Wesentlich gefährlicher ist ihnen zufolge die Verbreitung falscher Behauptungen durch Politiker. Ein Beispiel war dabei die Aussage von US-Präsident Donald Trump, laut der eine Injektion von Desinfektionsmittel vor dem Coronavirus schützt. Auch die oft widersprüchlichen Lockdown-Regeln, die von der britischen Regierung kommuniziert wurden, stiften bei den Menschen Unsicherheit. Deswegen muss die Politik eine klare, verständliche Linie fahren und sich an die Fakten halten.

"Die Voraussetzung für gute Krisenkommunikation ist, dass es keine Widersprüche gibt. In Deutschland nimmt das Vertrauen in die Regierung gerade zu, weil sie sich die Sicherheit der Bevölkerung zum Ziel gemacht hat und dieses auch konsequent verfolgt. Auch sollte man immer auch auf Augenhöhe der Menschen kommunizieren. Beispielsweise sitzt momentan in jeder Talk-Show ein Regierungsvertreter. Das kommt bei den Menschen gut an", so Wirtschafts- und Politikberater Horst Opaschowski http://opaschowski.de im pressetext-Interview.

(Ende)
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