pte20200417024 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Corona: EU-Staaten dürfen in Firmen investieren

Kommission befürchtet Aufkauf durch chinesische Konzerne - Staaten sollen intervenieren können


EU-Flagge: Gebeutelte Unternehmen schützen (Foto: pixabay.com, betexion)
EU-Flagge: Gebeutelte Unternehmen schützen (Foto: pixabay.com, betexion)

Brüssel (pte024/17.04.2020/13:30) Die EU-Kommission http://ec.europa.eu will ihren Mitgliedstaaten erlauben, in durch das Coronavirus geschwächte Unternehmen zu investieren und sogar teilweise den Besitz darüber zu übernehmen. Diese Maßnahme soll Akquisitionen aus dem Ausland, besonders durch China, verhindern. Es soll sich hier aber nur um einen letzten Ausweg im absoluten Notfall handeln.

Widerstandsfähigkeit wichtig

"Wie bei jeder Krise stehen die Ressourcen von Industrien und Unternehmen unter massivem Druck. Es besteht die Sorge, dass ausländische Investoren wichtige Technologien und Infrastrukturen kontrollieren wollen. Die Widerstandsfähigkeit von Gewerben und ihre Fähigkeit, weiterhin auf die Bedürfnisse von EU-Bürgern eingehen zu können, ist entscheidend", zitiert die "BBC" einen Sprecher der EU-Kommission.

Vor allem unfairen Wettbewerb durch Firmen im Besitz von Staaten außerhalb der EU will die Kommission unterbinden. Besonders in China sind solche Unternehmen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. EU-Betriebe, die durch die Coronavirus-Krise finanziell geschwächt sind und deren Aktienpreis dadurch in den Keller sinkt, könnten von chinesischen Konkurrenten geschluckt werden.

Möglichkeit zur Intervention

Um solche Übernahmen zu verhindern, sollen Staaten bis zu einem gewissen Grad die Möglichkeit zu einer Intervention haben. Die Kommission befindet sich momentan noch in Gesprächen mit den EU-Ländern. Großbritannien ist mit Ende Januar zwar aus der EU ausgetreten, befindet sich aber noch bis Ende 2020 in einer Übergangsphase. Bis dahin gelten noch immer die EU-Richtlinien, weswegen die Maßnahme auch dort umgesetzt wird.

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