pte20191003003 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schlafmangel begünstigt Krebs und Diabetes

Große Teile der Bevölkerung gehen laut US-Wissenschaftlern unnötig hohe Risiken ein


Genügend Ruhe senkt Krebs- und Herztod-Risiko (Foto: Helga Gross, pixelio.de)
Genügend Ruhe senkt Krebs- und Herztod-Risiko (Foto: Helga Gross, pixelio.de)

Hershey (pte003/03.10.2019/06:10) Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes-Typ 2 und Herz-Kreislauf-Beschwerden sollten mindestens sechs Stunden am Tag schlafen, da sonst das Risiko, an Krebs zu erkranken oder plötzlich zu sterben, steigt. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern am Pennsylvania State College of Medicine http://med.psu.edu . Assistenzprofessor Julio Fernandez-Mendoza bewertet zu kurzen Schlaf als "eine tödliche Zusammenstellung".

Gesund durch genügend Schlaf

"Unsere Studie zeigt, dass eine Nachtruhe von mehr als sechs Stunden Menschen mit den genannten Risiken schützt", so Fernandez-Mendoza. Es müsse noch geklärt werden, ob die Verbesserung der Schlafgewohnheiten durch Medikamente die Risiken, plötzlich zu sterben, verringere. Das Team hat die Daten von über 1.600 Erwachsenen im Alter von 20 bis 74 Jahren analysiert. Diese wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste litt an Bluthochdruck oder Diabetes-Typ 2, die zweite hatte Herz-Kreislauf-Störungen. Die Teilnehmer wurden zwischen 1991 und 1998 im Schlaflabor untersucht. Dann verfolgten die Forscher deren Todesursachen bis 2016.

In dieser Zeit starben 512 Probanden. Bei einem Drittel lag die Ursache an Herzversagen beziehungsweise Schlaganfall, ein Viertel starb an Krebs. Bei Probanden, die an hohem Blutdruck litten und weniger als sechs Stunden pro Nacht schliefen, verdoppelte sich das Risiko, an Herzversagen oder einem Schlaganfall zu sterben. Für diejenigen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden und zu wenig Schlaf war das Risiko, an Krebs zu erkranken, dreifach erhöht. Bei Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes-Typ 2, die mehr als sechs Stunden schliefen, war das Risiko eines plötzlichen Todes vernachlässigbar höher.

Risikogruppen sind sehr groß

"Ich würde es begrüßen, wenn die Politiker Schlafberatungen und Schlafstudien zu integralen Bestandteilen unseres Gesundheitssystems machten", sagt Fernandez-Mendoza. Wenn man Menschen, die zu wenig Schlaf bekommen, besser identifizieren könnte, seien vorbeugende Maßnahmen eher möglich. Die Risikogruppen sind sehr groß. In Deutschland leiden 20 bis 30 Mio. Menschen an Bluthochdruck. Weltweit ist es jeder Vierte. Herz-Kreislauf-Beschwerden haben etwa 20 Prozent. Von Diabetes-Typ 2 sind weltweit rund 400 Mio. Menschen betroffen.

(Ende)
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