pte20190717013 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

AT&T soll Kundendaten illegal verkauft haben

Sammelklage wegen Weitergabe ortsbasierter Echtzeit-Daten ohne Einverständnis an Dritte


Handys: Geschäft mit Userdaten (Foto: pixabay.com, terimakasih0)
Handys: Geschäft mit Userdaten (Foto: pixabay.com, terimakasih0)

Dallas/San Francisco (pte013/17.07.2019/11:30) Der US-Telekomriese AT&T http://att.com muss sich wegen dem mutmaßlichen Verkauf sensibler Nutzerdaten an Drittanbieter vor Gericht verantworten. Eine von der Bürgerrechts-NGO Electronic Frontier Foundation (EFF) http://eff.org im Namen aller kalifornischen Kunden des Unternehmens eingebracht Sammelklage wirft dem Konzern und zwei weiteren Datensammelfirmen vor, zahlreichen Organisation - darunter Kopfgeldjäger, Autohändler, Vermieter und Stalker - ortsbasierte Echtzeit-Daten von Usern ohne deren Einverständnis weitergegeben zu haben.

Intimer Einblick in User-Leben

"AT&T und die anderen Unternehmen, die mit dem Sammeln von Daten ihr Geschäft machen, haben das Recht auf Privatsphäre von zig Millionen Kunden systematisch verletzt", erklärt EFF-Anwalt Aaron Mackey. Die Konsumenten müssten sich erheben, um ihre Privatsphäre zu schützen und diesen illegalen Markt dichtzumachen. "Deshalb haben wir diese Sammelklage eingebracht", so der Rechtsexperte.

"Die ortsbasierten Daten, die AT&T zum Kauf angeboten hat, sind extrem präzise und erlauben es, alle Kunden, die über WLAN auf das Internet zugreifen, in Echtzeit aufzuspüren", betont Abbye Klamann Ognibene, Mitarbeiterin bei der Anwaltskanzlei Pierce Bainbridge Beck Price & Hecht http://piercebainbridge.com , die neben der EFF ebenfalls als Kläger auftritt. Die Käufer dieser Daten könnten dadurch einen sehr intimen und detailreichen Einblick in das Leben der Betroffenen erhalten - etwa welchen Arzt oder welche Kirche sie besuchen, wo sie wohnen und vieles mehr.

Daten für 300 Dollar zu kaufen

Im Zuge der eingebrachten Klageschrift verweisen beide Kläger unter anderem auch auf einen investigativen Enthüllungsbericht, den das Branchenportal "Motherboard" vor einigen Monaten veröffentlich hat. Darin wurde klar aufgezeigt, wie leicht es mittlerweile ist, für schon 300 Dollar (rund 267 Euro) an die genauen Echtzeit-Ortsdaten bestimmter Nutzer heranzukommen.

Netzbetreiber wie AT&T würden derartige Daten an hunderte von Drittanbietern verscherbeln, ohne zuvor sicherzustellen, dass Kunden diesem Vorgehen auch ausdrücklich zugestimmt haben, so das vernichtende Ergebnis der Untersuchungen. "AT&T hat nicht nur das Vertrauen seiner Kunden aufs Spiel gesetzt. Was noch viel schlimmer ist, das Unternehmen hat mitgeholfen, einen aktiven Markt für den Handel mit Kundendaten zu erschaffen", heißt es im Bericht.

(Ende)
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