pte20181010003 Politik/Recht, Forschung/Entwicklung

UN: Technologie kann Ungleichheit fördern

Neue Entwicklungen sind insbesondere für Entwicklungsländer ein "zweischneidiges Schwert"


Solarenergie: trotz Risiken auch Chance (Foto: Antonio Garcia, unsplash.com)
Solarenergie: trotz Risiken auch Chance (Foto: Antonio Garcia, unsplash.com)

New York (pte003/10.10.2018/06:10) Spitzentechnologie ist ein "zweischneidges Schwert für Entwicklungsländer". Davor warnen die Vereinten Nationen (UN) http://un.org anlässlich der Veröffentlichung des "World Economic and Social Survey 2018" (WESS). Denn so groß der potenzielle Nutzen neuer Technologien ist, besteht laut UN ein merkliches Risiko, dass sich die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit weiter verschärft. Speziell Entwicklungsregionen drohen weiter abgehängt zu werden, zudem könnte eine Jobvernichtung durch Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung problematisch werden.

Chancen nicht ohne Risiko

Von Innovationen im Bereich erneuerbarer Energien über die Biotechnologie bis hin zum 3D-Druck - grundsätzlich sieht der aktuelle Bericht große Chancen in neuen Technologien. "Gesundheit und Langlebigkeit, Wohlstand für alle und ökologische Nachhaltigkeit sind in Griffweite, wenn wir die vollen Möglichkeiten dieser Innovationen ausnutzen", meint UN-Generalsekretär Antonio Guterres im WESS-Vorwort. Gerade Entwicklungsländer können dabei auch davon profitieren, mittlerweile alte Technologien praktisch zu überspringen, beispielsweise durch den Mobilfunkausbau auch ohne großes Festnetz oder den Einsatz erneuerbarer Energien vor Ort abseits flächendeckender Stromnetze.

Allerdings besteht gerade für Entwicklungsländer ein Risiko, letztendlich weiter abgehängt zu werden. "Ohne ein Mindestmaß an Bildung ist es nicht möglich, digitale Technologien zu nutzen, um beispielsweise Güter online zu kaufen und verkaufen, Autodienste anzubieten oder ein Apartment zu vermieten, auch wenn die nötige Elektrizität und Internetanbindung vorhanden sind", warnt der Bericht. Letzteres ist dabei noch längst nicht gesichert. Über eine Mrd. Menschen müssen derzeit in Entwicklungsländern noch ohne Strom auskommen, weitere 2,5 Mrd. mit einer schlechten Versorgung und häufigen Ausfällen. Eben hier könnten freilich Lösungen wie Solarstrom helfen.

Häufig droht Jobvernichtung

Fortschritte in den Bereichen Automatisierung, KI und Maschinenlernen führen laut UN-Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten, die den WESS herausgibt, zur Transformation des Arbeitsmarktes, insbesondere in wohlhabenderen Entwicklungsländern. Das kann zwar die Produktivität steigern, aber auch zu einer signifikanten Jobvernichtung führen - was wiederum das Ziel größerer sozialer Gerechtigkeit gefährden würde. "Offensichtlich brauchen wir eine Politik, die sicherstellt, dass Spitzentechnologien nicht nur kommerziell tragfähig, sondern auch gerecht und ethisch sind. Dies erfordert eine strenge, objektive und transparente Bewertung unter Einbeziehung aller Interessengruppen", betont Guterres.

(Ende)
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