pte20180824001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Antibiotikanebenwirkungen eine Gefahr für Kinder

Heranwachsende unter zwei Jahren in den USA am stärksten betroffen


Antibiotika: Kinder reagieren besonders sensibel (Foto: pixelio.de, Klicker)
Antibiotika: Kinder reagieren besonders sensibel (Foto: pixelio.de, Klicker)

Atlanta (pte001/24.08.2018/06:00) Der Einsatz von Antibiotika führt nicht nur zur Entwicklung von Resistenzen und damit zu einem weltweiten Gesundheitsproblem. Diese Medikamente bringen laut einer Studie der Centers for Disease Control and Prevention http://cdc.gov auch Risiken für einzelne Patienten und damit auch Kinder mit sich. Zwischen 2011 und 2015 wurden in den USA jährlich rund 70.000 Kinder aufgrund von allergischen Reaktionen in Notaufnahmen eingeliefert.

Nur verschreiben, wenn nötig

Laut Forschungsleiterin Maribeth C. Lovegrove sind die aktuellen Ergebnisse für Eltern und andere Betreuungspersonen eine Erinnerung daran, dass Antibiotika zwar bei richtigem Einsatz Leben retten, dass sie Kinder aber auch schädigen können und daher nur eingesetzt werden sollten, wenn es wirklich nötig ist. Die im "Journal of the Pediatric Infectious Diseases Society" publizierten Ergebnisse weisen darauf hin, dass unerwünschte Wirkungen bei Antibiotika weit verbreitet, klinisch signifikant sind und für die kleinen Patienten gesundheitliche Folgen haben.

Für ihre Analyse haben die Forscher landesweite Schätzungen zu Verschreibungen von Antibiotka außerhalb von Krankenhäusern ausgewertet. Zusätzlich wurden Daten eines landesweit repräsentativen Samples von Aufenthalten in Notaufnahmen bei Kindern unter 19 Jahren berücksichtigt. Bei den meisten Fällen handelte es sich mit 86 Prozent um allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz oder Flüssigkeitsansammlungen unter der Haut und damit starken Schwellungen.

Unterschiedliche Reaktionen

Das Risiko eines ungewollten Besuchs in der Notaufnahme war je nach Alter der Kinder und Art des eingesetzten Antibiotikums unterschiedlich. Bei den meisten Medikamenten war das Risiko bei Kindern unter zwei Jahren am größten. 41 Prozent der Betroffenen gehörten zu dieser Altersgruppe. Amoxicillin war bei Kindern unter neun Jahren am häufigsten für die Nebenwirkungen verantwortlich. Sulfamethoxazol und Trimethoprim führten in der Altersgruppe von zehn bis 19 Jahren zu den meisten Nebenwirkungen.

Antibiotika gehören zu den Medikamenten, die Kindern am häufigsten verschrieben werden. Frühere Studien wiesen bereits darauf hin, dass mindestens ein Drittel der Verschreibungen außerhalb des Krankenhauses nicht notwendig ist. Anstrengungen, diese Überverschreibung einzudämmen, haben sich großteils auf die Verringerung der Resistenzen konzentriert. Neueste Untersuchungen zeigen auch, dass die langfristigen gesellschaftlichen Risiken bei der Verschreibung oft nicht als Priorität angesehen werden.

(Ende)
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