pte20180808003 Bauen/Wohnen, Umwelt/Energie

Große Sperrholz-Bauten helfen dem Klima

MIT-"Langhaus" führt architektonische Möglichkeiten vor Auge


"Langhaus": Holz taugt auch für große Hallen (Bild: mit.edu)

Cambridge (pte003/08.08.2018/06:10) Eine Gruppe von Designern und Architekten am Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://www.mit.edu hat ein großes Gebäude, einfach "Langhaus" genannt, entworfen, das ausschließlich aus Holz besteht. Dieses soll zeigen, dass auch große Strukturen gänzlich aus Holz möglich sind - was letztlich nicht nur für das Klima, sondern auch für die Wälder von Vorteil sei.

Segmente mit Wänden und Dachflächen

Das Langhaus ist fast 43 Meter lang, 15 Meter breit und 7,5 Meter hoch. Es besteht aus zahlreichen Segmenten, die eine Einheit aus Wänden und Dach bilden. Diese werden aneinandergereiht, bis die gewünschte Länge erreicht ist. "Das Langhaus ist multifunktionell", sagt John Klein, der eine Vorlesung über Holzbau hält. Es könne als eine Art Großraumbüro genutzt werden, für Festveranstaltungen, Vorlesungen und Galadinners.

Das verwendete Baumaterial lässt sich mit überdimensionalem Sperrholz vergleichen. Die Entwickler klebten zahlreiche Schichten aufeinander, um die benötigte Stabilität zu erreichen und nachträgliche Verformungen zu verhindern. Die Segmente haben unterschiedliche Querschnitte, weil die einwirkenden Kräfte nicht überall gleich sind.

Kohlendioxid-Senke statt -Schleuder

Nahezu alle Gebäude auf der Welt werden aus Beton hergestellt. Die Produktion des dazu nötigen Zements verbraucht sehr viel Energie, was sich unter anderem in hohen Kohlendioxid-Emissionen niederschlägt. Bei Holzhäusern gebe es den umgekehrten Effekt, so Klein. "Das Gebäude ist eine Kohlendioxid-Senke", sagt er. Dazu kommt, dass es einen Teil seines Energiebedarfs selbst deckt. Das gesamte Dach ist mit Solarmodulen zur Stromerzeugung bedeckt.

Klein beruhigt auch, was die Frage des Brandschutzes betrifft. Dicke Holzsegmente könnten Feuer besser widerstehen als Stahl. Dort, wo es mit dem Feuer in Berührung kommt, entsteht Holzkohle, die isolierend wirkt. Ehe die isolierende Wirkung nicht mehr reicht, das Gebäude also in Flammen aufgeht, vergingen wenigstens zwei Stunden. Das reicht zur Evakuierung und zur Einleitung von Löschmaßnahmen.

Durchforsten gegen Waldbrände

Klein sieht noch einen Vorteil in der Holzbauweise. Die Holzvorräte in den USA - übrigens auch in anderen Teilen der Welt, vor allem in Europa - seien immens. Die nachhaltige Nutzung könne nicht nur das Kohlendioxid-Problem lindern, sondern auch Waldbrände verhindern. Denn wenn Wälder ordentlich durchforstet sind, gebe es weniger leicht entzündliche Biomasse auf der Erde.

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