pte20170823002 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Simulation zeigt Verlauf von Rissen in Materialien

Beschädigungen an Werkstoffen als Grundlage für bessere Produkte


Risse: Forscher wollen Dynamik verstehen (Foto: Dieter Schütz, pixelio.de)
Risse: Forscher wollen Dynamik verstehen (Foto: Dieter Schütz, pixelio.de)

Boston (pte002/23.08.2017/06:05) Forscher der Northeastern University http://northeastern.edu haben in Kooperation mit Wissenschaftlern des Weizmann Institute of Science's Chemical Physics Department http://weizmann.ac.il untersucht, wie sich Risse in Werkstoffen verhalten. Während ihrer Studie haben sie eine Computer-Simulation entwickelt, die dabei helfen soll, künftig stärkere Materialien zu entwerfen.

Instabil bei hohem Tempo

"Während gerade Risse prinzipiell mit Schallgeschwindigkeit durch ein Material rasen können, erreichen sie aus zuvor undefinierbaren Gründen niemals dieses Tempo", erklärt Forscher Alain Karma. "Wir können beweisen, dass es daran liegt, dass Risse von Natur aus bei hoher Geschwindigkei instabil werden. Die Instabilität verursacht, dass der Riss von Seite zu Seite eiert und einen gewellten Pfad im Material hinterlässt", so Karma.

Laut dem Wissenschaftler wurde diese Instabilität von konventionellen Theorien bislang außer Acht gelassen. Diese hätten bislang nur wiedergegeben, dass Streckung und Kraft in einem linearen Verhältnis stünden - verdoppelt sich die Kraft, verdoppelt sich auch die Streckung. Diese Erkenntnis glauben die Wissenschaftler nun widerlegen zu können. Unter den neuen Erkenntnissen gelang es Karma und seinem Team, eine Computer-Simulation zu entwickeln, welche die Dynamik von Rissen unter unterschiedlichen Bedingungen anzeigt.

Verständnis ausweiten

Durch die Simulation wollen die Wissenschaftler besser verstehen, wie und warum spezielle Werkstoffe unter Einwirkung versagen. "In der Studie nutzten wir dünne Platten von quasi-zweidimensionalen Werkstoffen. Wir planen nun die Forschungsarbeit auf 3D-Massengut auszuweiten", kündigt Karma an. "Wir nehmen an, dass die nichtlineare Beziehung zwischen Kraft und Deformation aus mikroverzweigten Instabilitäten resultiert - und wir glauben, dass wir das Problem lösen können", verdeutlicht Karma abschließend.

(Ende)
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