pte20170524012 Forschung/Entwicklung, Medien/Kommunikation

Viele Menschen helfen durch negative Gefühle

Individuen sind deutlich altruistischer als bislang angenommen


Hilfestellung: Die kann nicht nur positiv sein (Foto: pixelio.de, lichtkunst.73)
Hilfestellung: Die kann nicht nur positiv sein (Foto: pixelio.de, lichtkunst.73)

Plymouth (pte012/24.05.2017/10:30) Menschen können versuchen, einen anderen negative Gefühle erleben zu lassen, wenn sie glauben, dass ihnen das langfristig helfen sollte. Zu diesem Ergebnis kommt Psychologin Belén López-Pérez von der University of Plymouth http://plymouth.ac.uk . Unangenehme Gefühle werden also manchmal auch aus altruistischen Gründen ausgelöst und nicht nur zum eigenen Vergnügen oder zum eigenen Vorteil. Mit diesem Ansatz lassen sich die Motivationen für das Verhalten von Menschen untereinander näher erforschen.

Verhalten nicht immer gleich

Frühere Studien hatten nachgewiesen, dass Menschen fallweise versuchen, die Stimmung eines anderen zu ihrem eigenen Vorteil zu verschlechtern. Die Forscher wollten jetzt jedoch basierend auf eigenen Arbeiten zu altruistischem Verhalten herausfinden, ob es Umstände gibt, bei denen es sich anders verhält.

Laut López-Pérez haben die Forscher mehrere Beispiele aus dem Alltag gefunden, bei denen das der Fall sein könnte. Dazu gehört zum Beispiel einem geliebten Menschen Angst zu machen, der die Vorbereitung für eine Prüfung hinausschiebt, anstatt zu lernen. Die Forscher haben die Hypothese aufgestellt, dass sich Studienteilnehmer, die die Sicht des anderen übernehmen, eher für eine negative Erfahrung entscheiden würden, wenn sie glauben, damit beim Erreichen eines bestimmten Ziels zu helfen.

Tests mit 140 Erwachsenen

An Tests nahmen 140 Erwachsene teil. Aufgabe war es, ein Computerspiel mit einem anomymen Partner mit der Bezeichung "Spieler A" zu spielen. In der Wirklichkeit erhielten die Teilnehmer immer die Rolle von Spieler B. Es gab keinen Spieler A. Nachdem die Teilnehmer eine Nachricht erhalten hatten, die angeblich von Spieler A stammte, wurden sie ersucht, sich vorzustellen, wie er sich fühlte. Andere sollten sich davon nicht berühren lassen. Die Nachricht beschrieb eine kürzliche Trennung und wie durcheinander und hilflos sich Spieler A fühlt.

Teil einer Versuchsanordnung waren die Spiele, entweder "Soldier of Fortune", bei dem so viele Feinde wie möglich getötet werden sollen, oder "Escape Dead Island", bei dem die Flucht aus einem Raum voller Zombies gelingen soll. Weitere Aufgaben sollten ebenfalls zu einem Verhalten führen, das die Auswirkungen auf den Spielpartner berücksichtigte. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "Psychological Science" veröffentlicht.

(Ende)
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