pte20170217012 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Domain-Branche braucht neue Wachstums-Ansätze

Mehr Kundenorientierung und Schritt nach China als Chancen


Wien (pte012/17.02.2017/10:30) Die Domain-Branche sieht sich mit sinkendem und teilweise stagnierendem Wachstum konfrontiert. Daher haben Experten im Rahmen der Fachtagung Domain pulse 2017 http://domainpulse.at in Wien mögliche Gegenmaßnahmen diskutiert. Die Preisgestaltung anpassen, das eigene Geschäft diversifizieren oder neue Märkte wie China erschließen, sind dabei allesamt Optionen. Sinnvoll scheint auch, die Vermarktung kundenorientierter zu gestalten. "Wenn es so leicht wäre, wie eine Facebook-Seite zu bekommen, hätte jedes Kind eine Domain", so Katrin Ohlmer, Geschäftsführerin bei dotzon http://dotzon.com .

Besser Kommunizieren

Damit Menschen Domains kaufen und auch nutzen, müssen sie auch verstehen, was das bringt. Die Branche müsse Vorteile und Nutzen besser an Kunden kommunizieren, so Ohlmer. Für ".berlin" arbeite man beispielsweise damit, gezielt Marken anzusprechen, die stark in Berlin werben und von einer passenden Domain profitieren könnten. "Wir müssen uns von vielem jener Sprache verabschieden, die wir mit unserer Branche verbinden", betont Toby Hall, CEO von Minds & Machines http://mmx.co . Denn Domain-Sprache ist für viele andere zu undurchsichtig, wie am Beispiel von Reitsportlern und der neuen Top-Level-Domain (TLD) ".horse" zu sehen gewesen sei.

Bessere Vermarktung und andere Ansätze scheinen dabei gerade für etablierte Player unabdingbar. Denn für europäische länderspezifische TLDs (ccTLDs) wiederum stagniert das Wachstum seit 2014 sogar, so Patrick Myles, Data Analyst der ccTLD-Registry-Vereinigung CENTR http://centr.org . Eine Option für diese Registrys sei, das Business-Portfolio zu diversifizieren. Tatsächlich hat beispielsweise die niederländische SIDN http://sidn.nl mit der Übernahme des Secure-Login-Spezialisten Connectis http://connectis.nl genau das getan. "Das ist aber nicht für alle Registrys eine Option", betont Michiel Henneke, SIDN Marketing Manager. Gerade ccTLD-Registrys seien vielerorts staatlich und hätten gar nicht das Mandat, solche Schritte zu setzen.

Große Chance oder Blase

Bei neuen TLDs steigen die Registrierungen indes kontinuierlich an und "es wird so weitergehen", meint Denis Wisotzki, COO von greenSec, Betreiber der Statistik-Site nTLD Stats http://ntldstats.com . Allerdings läge der Zuwachs der Domain-Registrierungen unter den neuen Endungen letztlich nur an Massenregistrierungen meist eher sinnloser Zahlen-Buchstaben-Kombinationen aus Asien, insbesondere China. Doch China könnte eine große Chance für die Domain-Branche darstellen.

Noch steckt der Markt dort in den Kinderschuhen. "Letztes Jahr wurden in China zehn Mio. Domains registriert", sagt Ray Zheng, CEO der Racent Internet Group http://racent.com . Das ist rund ein Viertel der Gesamtzahl, und lediglich auf etwa einem Achtel der Domains liegen auch entwickelte Sites. Es gibt hier also gewaltiges Marktpotenzial. "Chinesen mögen es, zu spekulieren", betont allerdings Giuseppe Giovanni Graziano, CEO von GRGG.com Brokerage & Consulting. Domain-Blasen seien also nicht auszuschließen.

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