pte20160824001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Gonorrhoe: Mundwasser verhindert Ansteckung

Bakterien überleben monatelang im Rachen auch ohne Symptome


Paar: Ungeschützter Geschlechtsverkehr gefährlich (Foto: pixelio.de, twinlili)
Paar: Ungeschützter Geschlechtsverkehr gefährlich (Foto: pixelio.de, twinlili)

Clayton (pte001/24.08.2016/06:00) Ein Mal am Tag Gurgeln hilft, Gonorrhoe einzudämmen, wie Forscher der Monash University http://monash.edu gezeigt haben. Studien haben ergeben, dass Personen wochen- oder monatelang diese sexuell übertragbare Krankheit ohne Symptome in ihrem Rachen haben können. Zu einer Ausbreitung könnte es dann durch ungeschützten oralen Sex kommen. Daher untersuchte auch das Team um Christopher Fairley, ob der Einsatz eines Mundwassers wirklich etwas bringen könnte.

Viele Antibiotika ohne Wirkung

Derzeit gelten Kondome als die beste Möglichkeit, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Mundwasser könnte jedoch eine Alternative sein. Der Rachen könnte laut aktuellen Studien ein Brutplatz für nur schwer zu bekämpfende Bakterien sein. Gonorrhoe kann ohne Symptome vorhanden sein und DNA mit anderen Mikroben austauschen, die bereits gelernt haben, wie bestimmte Antibiotika wirkungslos gemacht werden.

Fairley hat die Mundwasser-Theorie bei 58 Männern getestet. Bei allen war zu Beginn der Studie Gonorrhoe im Rachen nachweisbar. Ein Teil wurde ersucht, eine Minute lang mit Salzwasser zu gurgeln, der andere erhielt eine antiseptische Mundspülung aus dem Supermarkt. Nach fünf Minuten wurden die Tests wiederholt, um zu überprüfen, ob das Gurgeln eine Wirkung gehabt hatte. Die Mundspülung verringerte die Menge an nachweisbaren Bakterien tatsächlich deutlich.

Krankheit ist auf dem Vormarsch

Gonorrhoe ist ein Bakterium, das im Rachen, auf dem Penis und der Vagina überleben kann und sexuell übertragen wird. Derzeit ist diese Krankheit wieder auf dem Vormarsch. Aktuelle Zahlen von Public Health England http://bit.ly/1a0kEGa zeigen, dass die Anzahl der Infektionen zwischen 2012 und 2015 um 53 Prozent von 26.880 auf 41.193 angestiegen ist.

Grund zu zusätzlicher Besorgnis ist das Aufreten einer "Super-Gonorrhoe". Dabei handelt es sich um einen gegen Medikamente resistenten Stamm, bei dem die normalerweise zur Behandlung eingesetzten Antibiotika wirkungslos sind. Public Health England hat erst kürzlich einen Ausbruch von gegen Azithromycin resistenter Gonorrhoe im Norden Englands festgestellt. Glücklicherweise kann diese Infektion mit einem anderen Medikament behandelt werden. Trotzdem wird die aktuelle Entwicklung sehr sorgfältig beobachtet.

(Ende)
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