pte20150505004 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Hungrige Larven bringen ganze Bienenvölker um

Spärliches Nahrungsangebot bewirkt verheerenden Teufelskreislauf


Nektarsuche: Nur starke Bienen sind gute Arbeiter (Foto: pixelio.de/luise)
Nektarsuche: Nur starke Bienen sind gute Arbeiter (Foto: pixelio.de/luise)

Wellesley (pte004/05.05.2015/06:15) Ein schlechter Zugang der Bienen zu Pollen in deren Larvenstadium hat negative Konsequenzen für die gesamte Kolonie. Nicht nur, dass dies zu kleineren Arbeitern und kürzeren Lebensspannen der Bienen führt. Der Nahrungsstress im Larvenalter führt auch zu verhältnismäßig schlechterer Produktivität im späteren Lebensabschnitt, wie Biologen des Wellesley College http://wellesley.edu herausgefunden haben.

Folgenreicher Nahrungsstress

Zum ersten Mal haben die Forscher auf offener Wiese einen Zusammenhang zwischen schlechter Ernährung im frühen Alter der Bienen und der Suche nach Nahrungsquellen festgestellt. Der Nahrungsstress im jungen Bienenalter hat negative Konsequenzen für das Bienenvolk und kann zum Sterben einer ganzen Kolonie führen. Ein gefährlicher Teufelskreislauf setzt sich in Gang, der Äpfel, Beeren, Mandeln oder Gurken in Gefahr bringt.

Die Nahrungssuche und der darauffolgende Tanz - Kommunikation über die Art und den Standort neuer Nahrungsquellen - sind für die Gesundheit eines Bienenvolkes von grundlegender Bedeutung, denn sie schaffen die Voraussetzung dafür, das Volk mit Nektar und Pollen zu ernähren. Ist jedoch nur eine zu geringe Anzahl an Pollen vorhanden, um die Bienenlarven zu ernähren, hat das auch langfristig negative Folgen für den Bienenstamm.

Signifikant kürzere Lebenszeit

Wie das Team um Heather Mattila festgestellt hat, waren solche Bienen kleiner, starben früher und begaben sich auch seltener auf die Suche nach neuen Nahrungsquellen. Denn für diese gefährliche Arbeit sind die älteren Bienen am Ende ihrer Lebenszeit zuständig, da der Stamm leichter auf solche verzichten kann, falls diese bei der Nahrungssuche ums Leben kommen.

Die kürzere Lebenszeit brachte also die Bienen um die wichtige Aufgabe des Aufspürens neuer Nahrungsquellen. Falls sie sich trotzdem auf die Suche machten, war es sehr wahrscheinlich, dass sie schon nach einen Tag starben. Noch dazu tanzten diese Bienen auch seltener als die stärkeren Arbeiterbienen, die in ihrer Larvenzeit genügend Futter erhielten.

Die geringe Zahl an Pollen und der Ernährungsstress der Bienen hat eine Reihe von Ursachen, so wie die kommerzielle landwirtschaftliche Nutzung und der Einsatz von Pestiziden. "Wir müssen die Bienen in Gegenden belassen, die bienenfreundlich sind. Gegenden mit viel Grün und voller verschiedener Pflanzen, innerhalb des normalen Radius einer Kolonie. Dabei müssen wir auch immer das Futterangebot überprüfen und wenn nötig Nahrungsersatz bereitstellen, falls die Nahrungssuche ausfällt oder die Lager leer sind", erläutert Mattila.

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