pte20130724002 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Disney: Computerprogramm ahmt Künstler nach

Individueller Zeichenstil und besondere Vorlieben lassen sich imitieren


Computerprogramm: imitiert Künstler (Foto: disneyresearch.com)
Computerprogramm: imitiert Künstler (Foto: disneyresearch.com)

Pittsburgh/Magdeburg (pte002/24.07.2013/06:05) Forschern von Disney Research http://disneyresearch.com haben ein Computerprogramm entwickelt, das den persönlichen Zeichenstil eines Künstlers nachahmen kann. Dabei können sogar besondere Merkmale, die dieser beim Skizzieren eines Gesichtes auswählt und hervorhebt, imitiert werden. Dieser Abstraktionsprozesses könnte zur Grundlage der Entwicklung neuer Zeichentools avancieren.

Persönliche Note fasziniert Menschen

"Da ist etwas, das die Menschen an der individuellen grafischen Umsetzung eines Objektes durch einen Künstler fasziniert", schildert Moshe Mahler, Digitalkünstler von Disney Research. "Wir versuchen genau diese Besonderheit einzufangen, um davon in einer Art und Weise ein Computermodell anfertigen zu können, wie keiner es je zuvor getan hat", erklärt der Experte.

Die Forschungsergebnisse werden auf der ACM SIGGRAPH 2013 http://siggraph.org präsentiert. "Hierbei handelt es sich um einen innovativen Ansatz. Dafür spricht unter anderem die Annahme der Arbeit bei der SIGGRAPH 2013, was als die Weltmeisterschaft der Computergraphiker gesehen werden kann", erklärt Steffen Oeltze vom Institut für Simulation und Graphik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg http://wwwisg.cs.uni-magdeburg.de gegenüber pressetext. Darüber hinaus könne man möglicherweise damit versuchen, auch Handschriften nachzuahmen.

Verfahren basiert auf Datenbank

Dieser Ansatz basiert auf einer Datenbank. Um diese zu erstellen, haben die Forscher sieben Künstler dazu aufgefordert, Skizzen von 24 Fotografien mit männlichen und weiblichen Gesichtern anzufertigen. Von jedem der Fotos sind vier Entwürfe in immer kürzer werdenden Zeitintervallen - nämlich 270, 90, 30 und 15 Sekunden - angefertigt worden. Auf diese Weise sind 672 Skizzen in vier verschiedenen Abstraktionslevels entstanden.

Insgesamt konnten von jedem Künstler über 8.000 Striche erfasst werden. Diese sind entweder in Schattierung oder Kontur sowie in einfache und komplexe Striche unterteilt worden. Zusätzlich wurden die persönlichen Präferenzen jedes Zeichners in den Daten festgehalten. Auf Grundlage dieser Datenbank ist der Computer fähig, Skizzen von neuen Fotos, in gleicher Weise wie es der Künstler getan hätte, zu erstellen.

(Ende)
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