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Terra Poo: Gratis-WLAN für Hundekotentsorgung

Automat spendiert 20 Freiminuten für 70 Gramm Unrat


Terra Poo: Automat spendiert Gratis-WLAN für Hundekot (Foto: terra.com.mx)
Terra Poo: Automat spendiert Gratis-WLAN für Hundekot (Foto: terra.com.mx)

Berlin/Mexiko-Stadt (pte003/04.05.2012/06:05) Der mexikanische Provider Terra http://terra.com.mx macht mit einer neuen Werbekampagne auf sich aufmerksam. Das Unternehmen hat in zehn Parks in der Metropole Mexiko-Stadt Sammelautomaten aufgestellt, die Besucher zur Reinhaltung ihrer Umgebung animieren soll. Er entlohnt sie beim Einwurf von Hundekot mit kostenlosem Zugang zum Internet. Ulrike Schimpf, Wissenschaftlerin am Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der HU Berlin http://iasp.asp-berlin.de , findet die Idee gelungen und hält Bewusstseinsbildung für die wichtigste Maßnahme zur Verbesserung der städtischen Sauberkeit.

Zeitbegrenzter Zugang

Der bunte Automat "Terra Poo" ähnelt optisch einem Staubsauger und ist mit einem Display ausgestattet. Wirft ein Besucher die Hinterlassenschaften eines Vierbeiners oder anderen, schweren Müll ein, so wird der Router im Inneren des Geräts aktiviert. Über diesen können die Menschen in der näheren Umgebung mit ihrem Laptop, Smartphone oder Tablet kostenlos per WLAN im Internet surfen. Jedoch ist der Zugang zeitmäßig begrenzt. Wie lange das Surfvergnügen dauert, hängt vom Gewicht des eingeworfenen Unrats ab. Für 70 Gramm spendiert Terra Poo laut Werbespot 20 Freiminuten.

Information als Schlüssel zum Erfolg

"Das klingt nach einem spannenden Konzept", sagt Schimpf im pressetext-Interview. "Ich denke, es ist immer hilfreich, wenn man den Menschen eine nützliche Gegenleistung bietet", urteilt die Expertin. Der gegenteilige Ansatz, Strafandrohungen bei Unterlassen der Kotentsorgung, ist ihrer Ansicht nach nur bei manchen Bürgern wirksam, wohingegen kreative Aktionen tendenziell auf deutlich mehr Gegenliebe stoßen.

Den Schlüssel zu sauberen Parkflächen sieht sie jedoch in der Ausbildung eines Problembewusstseins. "Viele fragen sich: Warum soll ich das machen?", attestiert die Wissenschaftlerin. "Hier muss man die Menschen abholen und sie plakativ über die Folgen von liegengelassenem Hundekot informieren. Alleine in Berlin fallen nach Schätzung der Stadtreinigung täglich über 50 Tonnen an und die Säuberung von Straßen und Parks ist eine teure, logistische Herausforderung."

Hier bietet sich ihrer Meinung nach an, Kosten und Gefahren für Gesundheit und Umwelt im Rahmen einer originellen Kampagne aufzubereiten. Ebenso ist es vorteilhaft, auf das Nutzungspotenzial von Hundekot bei ordentlicher Entsorgung - etwa im Bereich der Energieerzeugung - hinzuweisen. Nur so lässt sich bei den Einwohnern und Parkbenutzern nachhaltig Verantwortungsgefühl schaffen.



(Ende)
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