pte20120224008 Tourismus/Reisen, Technologie/Digitalisierung

Buchungsplattform HRS verärgert Hotellierverbände

Boykott bis Schweizer Konkurrenzportal - Handybuchung im Trend


HRS-Boss Tobias Ragge auf Vermittlungstour in Wien (Foto: fotodienst.at, Molner)
HRS-Boss Tobias Ragge auf Vermittlungstour in Wien (Foto: fotodienst.at, Molner)

Wien/Köln (pte008/24.02.2012/10:30) Mit seinen für den 1. März geplanten Änderungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) verärgert das eigenen Angaben nach "führende Buchungsportal Europas", HRS http://hrs.com , die Hotellierverbände der DACH-Region. Deren geplante Gegenmaßnahmen reichen vom HRS-Boykott über das Forcieren der hoteleigenen Webseite bis hin zu einem Schweizer Konkurrenzportal. "Wir sind enttäuscht, dass die Hotellierverbände so ein Fass aufmachen", meint HRS-Betreiber Tobias Ragge gegenüber pressetext.

Kein Gratis-Traffic-Motor

Ähnlich wie unlängst Lars Schlecker war Tobias Ragge eigens nach Wien gereist, um die aufgebrachten Gemüter in der Hotellerie der Alpenrepublik zu beruhigen, schloss dabei allerdings ein Abgehen vom weithin kritisierten Weg aus. "Wir müssen betriebswirtschaftliche Anpassungen vornehmen und diese Innovationen als Kosten weitergeben", so Ragge. Man dürfe HRS weder die Struktur des Marktes ankreiden noch die Preise. "HRS ist ein Online-Shop und kein Händler."

Höchste Emotionalität hat die sogenannte Bestpreis-Garantie in den neuen AGB hervorgerufen. Dabei erwartet die Buchungsplattform von ihren rund 250.000 Hotelpartnern grundsätzlich die günstigsten Zimmerpreise zur Vermittlung zu bekommen. Wenngleich darin vom deutschen Bundeskartellamt wie zur Freude der deutschen Hotelvereinigung http://hotellerie.de bereits als wettbewerbsbehindernd abgemahnt, pocht der Geschäftsführer weiter darauf. "HRS kann kein kostenloser Traffic-Motor für die hoteleigenen Webseiten werden."

Preisspirale befürchtet

Gleichfalls viel Staub wirbelt die geplante Provisionserhöhung von zwölf auf 15 Prozent auf, denn die Hotelliers befürchten den Beginn einer Preisspirale. Dem widerspricht Ragge und gibt zu bedenken: "Auch die Buchung über die hoteleigene Webseite ist nicht gratis. Je nach Buchungsrate entstehen dem Hotelbetreiber Vertriebskosten von 20 bis 25 Prozent." HRS wolle weiterhin das beste Buchungsportal für Mittelstandshotels bleiben und Hotelketten nicht bevorzugen.

Auch in der Schweiz hat sich HRS großen Unmut zugezogen, so Susanne Daxelhoffer vom Dachverband hotelleriesuisse http://hotelleriesuisse.ch im Gespräch mit pressetext. "Wir raten aber von einem Boykott ab und empfehlen, die hoteleigene Webseite zu forcieren." Dies sei immer noch der beste Weg zum Kunden und provisionsfrei. Zudem wolle man als eine "schlagkräftige Alternative" in Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus und Schweizer Bundesbahnen die provisionsniedrigere Buchungsplattform von STC weiter stärken.

HRS gilt mit seinen Partnerportalen tiscover.com http://tiscover.com und hotel.de http://www.hotel.de und 1.100 Mitarbeitern als Marktführer bei Hotelbuchungen in Europa und verzeichnet monatlich über zehn Mio. Besuche. 64 Mitarbeiter sorgen für Hotelbeschreibungen in 32 Sprachen aus 180 Ländern. Als bei weitem teurere Alternativen nennt Ragge den Google Hotelfinder und Room Key, eine Meta-Suchmaschine der sechs größten US-Hotelketten. Der Deutsche glaubt, dass schon 2014 mehr Zimmerbuchungen über das Handy erfolgen als über den PC.

(Ende)
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