pte20111222007 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Obdachlose: Lebenserwartung sinkt um 30 Jahre

Drogen- und Alkoholmissbrauch in England häufigste Todesursachen


Obdachloser: Zahl nimmt in England massiv zu (Foto: pixelio.de, Anna-Lena Ramm)
Obdachloser: Zahl nimmt in England massiv zu (Foto: pixelio.de, Anna-Lena Ramm)

London (pte007/22.12.2011/10:00) In England sterben Obdachlose 30 Jahre früher als der Durchschnitt der Bevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of Sheffield http://shef.ac.uk für die Wohltätigkeitsorganisation Crisis http://crisis.org.uk . Die Lebenserwartung liegt bei rund 47 Jahren und ist damit deutlich niedriger als der normale Durchschnitt von 77 Jahren. Drogen- und Alkoholmissbrauch sind für ein Drittel aller Todesfälle bei obdachlosen Menschen verantwortlich. Die britische Regierung hat bereits angekündigt, dass 20 Mio. Pfund für die Unterstützung von Singles zur Verfügung gestellt werden, denen der Verlust ihrer Wohnung droht.

Frauen sterben noch früher

Die Wissenschaftler betonen, dass Drogen- und Alkoholmissbrauch häufig zu Obdachlosigkeit führen. Kein Dach über dem Kopf zu haben, verschärft diese Probleme weiter. Durchschnittlich liegt das Sterbealter bei Obdachlosen bei 47 Jahren. Beim Großteil der Frauen ist dieses Alter mit 43 Jahren jedoch deutlich niedriger.

Für die Studie wurden nicht nur jene Menschen berücksichtigt, die auf der Straße leben, sondern auch jene, die in Notunterkünften, Wohnheimen und Tagesstätten untergebracht sind. Es zeigte sich, dass Obdachlose neun Mal so oft Selbstmord begehen und dass Verkehrsunfälle mit Todesfolge drei Mal so häufig vorkommen.

Signifikanter Anstieg der Fälle

Leslie Morphy, der Vorstandsvorsitzende von Crisis, betont, dass die umfangreichen Investitionen des NHS http://nhs.uk den Obdachlosen bei der Lösung ihrer Gesundheitsprobleme nicht geholfen haben. "Es ist schockierend aber nicht überraschend, dass Obdachlose viel früher sterben als der Rest der Bevölkerung."

Das Leben auf der Straße ist für den Großteil hart. Der Stress, kein Dach über dem Kopf zu haben, habe - wie die Untersuchung zeigt - seinen Preis. Die Wohltätigkeitsorganisation Shelter http://shelter.org.uk weist ihrerseits darauf hin, dass rund 70.000 Kinder Weihnachten in Hilfsunterkünften verbringen werden. Zum Vergleich: 2007 waren es noch 112.000.

(Ende)
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