pte20110812147 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Marvel fordert Händler zum Zerstören von Heften auf

Harte Bandagen im Kampf um Comic-Leser


Marvel-Charakter: Schwere Zeiten (Foto: pixelio.de, Andreas Bouloubassis)
Marvel-Charakter: Schwere Zeiten (Foto: pixelio.de, Andreas Bouloubassis)

New York (pte147/12.08.2011/13:30) Diese Woche wurde bekannt, dass der US-Comicverlag Marvel http://marvel.com versucht hat, Comichändler zu bestechen. Im Gegenzug für die Zerstörung von 50 Comic-Heften des konkurrierenden Verlages DC sollen die Comic-Läden die limitierte Sonderauflage eines Marvel-Comics erhalten, wie wired.com berichtet. Zum Beweis müssen die Comicbuchverkäufer jeweils 50 abgerissene Titelblätter an Marvel schicken.

Harte Zeiten

Marvel bietet Comic-Verkäufern gratis eine Sammler-Ausgabe von "Fear Itself" an, wenn sie die Cover von 50 DC-Comics aus der "Flashpoint"-Serie abreißen. Das Abreißen der Titelseiten macht die Comics natürlich unverkäuflich. Marvel nennt die Aktion euphemistisch "Comics for Comics". Es ist nicht das erste Mal, dass Marvel diese Taktik einsetzt. Frühere Versuche haben bereits zur Zerstörung von Tausenden Comics geführt. Marvel rechtfertigt die aggressive Strategie in einem Brief damit, dass sie "in diesen wirtschaftlich harten Zeiten das Gefühl haben, helfen zu müssen".

Die Taktik, die Marvel anwendet, ist in den USA nicht verboten. Denn die Comic-Händler zerstören ihr eigenes Eigentum. Moralisch ist die Aktion jedenfalls zu diskutieren. Aufrufe zur Zerstörung von Druckwerken haben zurecht einen sehr schlechten Ruf. Das Argument mit den harten Zeiten ist allerdings auch nicht aus der Luft gegriffen. Der Comic-Industrie in den USA geht es schlecht, die Zahl der Kunden sinkt seit Jahren. Solche Aktionen sind dem Image der Branche nicht zuträglich.

Im deutschen Sprachraum verlegt Panini http://paninicomics.de sowohl Marvel- als auch DC-Comics. Vom Geplänkel jenseits des Atlantiks ist man hier wenig beeindruckt. "Das ist der deutsche Markt. Wir versuchen Marvel und DC ausgeglichen zu vertreten, das wollen auch die Fans", erklärt Panini-Sprecher Steffen Volkmer auf Anfrage von pressetext.

(Ende)
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