pte20110802023 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Fremdenidentifizierung über soziale Netzwerke

Gesichtserkennung ermöglicht tiefen Einblick in Privatsphäre


Zeichentrickfigur: Forscher identifizieren fremde Gesichter (Foto:flickr.com)
Zeichentrickfigur: Forscher identifizieren fremde Gesichter (Foto:flickr.com)

Pittsburgh (pte023/02.08.2011/16:40) Durch Gesichtserkennung und Social-Media-Profile wie etwa Facebook lassen sich Fremde identifizieren und deren persönliche Informationen herausfinden - möglicherweise sogar bis hin zur Sozialversicherungsnummer. Dies zeigt eine neue Studie einer Forschergruppe der Carnegie Mellon University http://cmu.edu .

"Das Gesicht einer Person ist der wahre Link zwischen ihrer Off- und Online-Identität", sagt Acquisti, ein Mitwirkender der Studie. "Wenn wir verlinkte Fotos von uns online mit anderen teilen, ermöglicht dies zugleich auch anderen, unser Gesicht mit dem passenden Namen in Situationen - für die wir eigentlich Anonymität voraussetzen - zu taggen."

Drei Erkennungsmethoden

Acquisti kombinierte zusammen mit seinem Team drei Technologien miteinander - öffentlich verfügbare Informationen aus sozialen Netzwerken, Cloud Computing sowie eine handelsübliche Gesichtserkennung. Dadurch können Personen on- und offline identifiziert werden. Die Ergebnisse der Studie deuten auf eine Zukunft, in der alle Menschen auf der Straße erkannt werden können. Und das nicht nur von Freunden oder Agenturen, die solche weit entwickelten Geräte verwenden - auch gilt dies für Fremde, die ein Smartphone oder einen Internetzugang haben.

Das Team führte drei Experimente durch und entwickelten zudem eine Mobiltelefon-App. Im ersten Experiment identifizierten die Forscher Menschen auf einer bekannten Online-Dating-Seite, wo die Mitglieder ihre Privatsphäre mittels Pseudonymen schützen. In einem weiteren Experiment identifizierten sie Studenten, die auf einem Campus spazierten. Zuletzt prognostizierte das Forscherteam persönliche Interessen und in manchen Fällen sogar einige Sozialversicherungsnummern von Studenten anhand von Fotos deren Gesichter.

Gegenseitiges Interagieren beeinflusst

"Letztendlich zwingt uns dieser ganze Zugriff dazu, unsere Vorstellungen von Privatsphäre noch einmal zu überdenken", so die Forscher. "Es könnte ebenso den gegenseitigen Umgang beeinflussen. Werden wir auf unsere Instinkte vertrauen können oder auf unsere Geräte, wenn Mobiltelefone persönliche Informationen über eine Person vorhersagen können?"

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Rebecca Temmel
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: rtemmel@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|