pte20110721022 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Deutscher Biodiesel ist zumeist importiert

Kaum nachhaltig: Ausländisches Palm- und Sojaöl als Rohstoff


Tanken: Nachhaltigkeit von Biodiesel im Fokus (Foto: aboutpixel.de/R.Sturm)
Tanken: Nachhaltigkeit von Biodiesel im Fokus (Foto: aboutpixel.de/R.Sturm)

Berlin (pte022/21.07.2011/13:45) Die Umweltschützer von Greenpeace haben an Tankstellen in Europa die Rohstoffzusammensetzung von Biodiesel untersucht und Anteile von Palm- und Sojaöl nachgewiesen. "Die von Greenpeace an deutschen Tankstellen gefundenen Biodieselmengen aus Palmöl sind überwiegend aus dem Ausland importiert, nur ein minimaler Prozentsatz der deutschen Produktion besteht aus diesem Rohstoff", so Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).

Nach der deutschen Nachhaltigkeitsverordnung dürfen nur Biokraftstoffe auf die für Mineralölfirmen verpflichtende Biokraftstoffquote angerechnet werden, die die Anforderungen an Nachhaltigkeit einhalten. "Damit muss jeder Biokraftstoff, der in Deutschland verwendet werden soll, die gesetzlichen Vorgaben der Nachhaltigkeitsverordnungen einhalten, egal ob deutsche Produktion oder Import", sagt Johannes Daum, der Referent Politik beim VDB gegenüber pressetext.

Nachhaltigkeitsnachweis

Es ist für die Mineralölfirmen nachteilig, wenn der Biokraftstoffanteil nicht auf die gesetzlich vorgegebene Biokraftstoffquote angerechnet werden kann. Deshalb seien diese darauf bedacht, nur Biokraftstoffe zu verwenden, die einen entsprechenden Nachhaltigkeitsnachweis vorweisen können, erklärt Daum. "Den Mineralölunternehmen steht es natürlich frei, wo sie Biodiesel für die Beimischung einkaufen, solange die deutsche Nachhaltigkeitsverordnung erfüllt wird", sagt Baumann. Die Nachhaltigkeitsverordnung stellt sicher, dass für die Produktion von Biokraftstoffen keine schützenswerten Flächen, wie etwa Regenwälder, zerstört werden. Jeder Biokraftstoff muss zudem mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als fossiler Kraftstoff.

"Bei der Umsetzung der europäischen Nachhaltigkeitsanforderungen sind die deutschen Produzenten von Biodiesel und Bioethanol Vorreiter. Kein anderes Produkt unterliegt so strengen gesetzlichen Anforderungen an seine nachhaltige Produktionsweise", sagte Baumann. Jetzt müssten die anderen EU-Mitgliedsstaaten dringend nachziehen, um flächendeckend die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen nachzuweisen, fordert der VDB-Geschäftsführer. Die Verordnung fordert darüber hinaus einen Nachweis der ökologischen Nachhaltigkeit für jegliche Art der Biomassenutzung, also auch für die Nahrungs-, Futtermittel- und Chemieindustrie. "Nur so können Fehlentwicklungen in der Biomasseproduktion und indirekte Landnutzungsänderungen sicher ausgeschlossen werden", unterstreicht Daum.

(Ende)
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