pte20110421002 Handel/Dienstleistungen, Tourismus/Reisen

Outsourcing: Hotels haben kaum noch Stammpersonal

Experte rät Fremdfirmen nur dort einzusetzen, wo kein Kundenkontakt


Rezeption: Viele Hotels strukturieren Prozesse um (Foto: pixelio.de, Claudia Zantopp)
Rezeption: Viele Hotels strukturieren Prozesse um (Foto: pixelio.de, Claudia Zantopp)

Bonn (pte002/21.04.2011/06:00) Immer mehr Hotels schaffen sich selbst ab und setzen Leiharbeiter an allen Ecken und Enden ein - egal ob Nachtportiers, Frühstückskellner oder Rezeptionisten. Die Branche hat über viele Jahre hinweg mit ihrer Nachfrage nach speziellen Dienstleistern bei Zeitarbeitsfirmen für ein entsprechendes Angebot gesorgt. Nicht nur finanziell zahlt sich der Aufwand für die meisten Hotels aus. Auch gibt es keine Tätigkeit mehr im Hotelbetrieb, die sich nicht auslagern lässt.

Einsetzen, wo unsichtbar

Das Spektrum ist breit und reicht von Zimmermädchen, Minibar-Auffüllern, Tellerwäschern, Nachtwächtern und Hausmeistern bis hin zu Gärtnern, Buchhaltern oder auch komplett neuen Geschäftsführungen. Die Hotelgäste bekommen von dem, was sich hinter den Kulissen vieler Hotels inzwischen abspielt, kaum etwas mit. Outsourcing-Insider warnen jedoch eindringlich davor, völlig übereilt unvorbereitetes Personal in das Dienstleistungsmosaik zu integrieren.

"Es kommt stets darauf an, wo ich welche Art von Personal einsetze", so Thomas R. Köhler, Chef der CE21 - Gesellschaft für Kommunikationsberatung mbH http://ce21.de , gegenüber pressetext. "Fremdfirmen werden in der Hotellerie dort eingesetzt, wo Dinge automatisiert im Hintergrund ablaufen sollen. Geht es aber um die Schnittstellen zum Kunden direkt, so sollte Fremdpersonal entweder gut geschult sein oder Stammpersonal eingesetzt werden", sagt Köhler.

Trend bei 70 Prozent der Hotels

Neue Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 70 Prozent aller Hotels in irgendeiner Form externes Personal einsetzen. Ketten tun das eher als Mittelständler, während Geschäftshotels in Städten öfter als ein Landgasthof oder Ferienhotel Mitarbeiter von Dienstleistern verfügen. Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nach lagern je nach Strategie und Profil die Hotels sogar das komplette Frühstück an Fremdfirmen aus, oder den Golfplatz-Betrieb.

Dass sich eine große Anzahl an Hotels bereits für das flexible Arbeitsmodell entschieden hat, belegen Prognosen, wonach im Extremfall in einem Haus mit ein paar 100 Arbeitskräften nur noch der Chef, die Rezeptionisten und ein, zwei Leute im Back Office fest dazu gehören. "Es ist jedoch ein Trugschluss zu glauben, dass nur kleine Ketten so verfahren. Auch die Großen der Branche fahren ein professionelles Mischkonzept", meint Köhler auf pressetext-Anfrage.

(Ende)
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