pte20110303001 Handel/Dienstleistungen, Auto/Verkehr

Katastrophen machen deutsche Logistik angreifbar

Wirtschaftsforscher fordern Optimierung des Risikomanagements


Containerterminal: Ohne Notfallpläne drohen Versorgungsengpässe (pixelio.de, klaas hartz)
Containerterminal: Ohne Notfallpläne drohen Versorgungsengpässe (pixelio.de, klaas hartz)

Karlsruhe/Berlin (pte001/03.03.2011/06:00) Eine langfristige Störung des Hamburger Hafens oder des Frankfurter Flughafens würde die deutsche Wirtschaft spüren. Um gegen solche Katastrophen gewappnet zu sein, entwickeln Wirtschaftsforscher der Technischen Universität Berlin http://tu-berlin.de , des Karlsruher Instituts für Technologie http://kit.edu sowie den Unternehmen 4flow und Kühne + Nagel "Risikomanagementstrategien".

Grundversorgung wichtig

"Die Unternehmen im Projekt haben zwei wichtige Aufgaben, zunächst bringen sie ihre Praxiserfahrung ein", sagt Gernot Liedtke, Projektleiter am Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung des Karlsruher Instituts für Technologie, gegenüber pressetext. Zudem überprüfen die Unternehmen die Umsetzbarkeit der entwickelten Risikomanagementstrategien. Denn ein dauerhafter Ausfall der Infrastruktur könnte im schlimmsten Fall die Versorgung der Bevölkerung und des produzierenden Gewerbes gefährden.

Die Forscher und Praktiker gehen deshalb der Frage nach, wie Logistiksysteme aussehen müssen, damit sie für Katastrophen gewappnet sind. Dabei soll auch geklärt werden, welche Aufgaben der Staat bei der Sicherstellung der Versorgung von Bevölkerung und Unternehmen leisten kann und soll. "Das Schiffsunglück am Rhein hat bereits zu Versorgungsengpässen in einzelnen Wirtschaftssektoren geführt", so Liedtke (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/110120015/).

Vorbeugende Maßnahmen zahlen sich aus

Je stärker die Lieferketten demnach optimiert sind, desto anfälliger sind sie für Katastrophenbedrohungen. "An bestimmten Stellen von Deutschland ist das Verkehrsnetz bereits überlastet, gerade diese Punkte sind anfällig für Störungen", unterstreicht der Forscher im pressetext-Gespräch. Eine mögliche Strategie sei der Ausbau von Verkehrsnetzen unter Berücksichtigung möglicher Katastrophenszenarien.

Die Wissenschaftler entwickeln dazu logistische Simulationsmodelle, so dass Unternehmen und der Staat auf betriebs- und gesamtwissenschaftlicher Ebene Gefahrenpotentiale analysieren und Vorsorgemaßnahmen optimieren können. Das Forschungsprojekt ist auf drei Jahre angelegt und wird im Zuge der Bekanntmachung "Sicherung der Warenketten" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" der Bundesregierung gefördert.

(Ende)
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