pte20100929027 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

AOL: TechCrunch bleibt nach Übernahme unzensiert

Internetriese befreit Blog-Netzwerk von technischen Schwächen


Web: AOL baut mit TechCrunch-Übernahme Inhaltsangebot aus (Foto: aboutpixel.de, Werner Linnemann)
Web: AOL baut mit TechCrunch-Übernahme Inhaltsangebot aus (Foto: aboutpixel.de, Werner Linnemann)

San Francisco (pte027/29.09.2010/13:45) Auch nach der Übernahme des wohl bekanntesten Technologie-Blogs TechCrunch http://techcrunch.com durch den Internetriesen AOL behält das Portal mitsamt seines News-Netzwerkes verschiedener Tech-Plattformen seine weitgehende Unabhängigkeit. Selbst die künftige Konzernmutter darf weiterhin kritisiert werden, wie TechCrunch-Gründer Michael Arrington betont. Demnach wird die Gewährleistung aller redaktionellen Freiheiten in der Übernahmevereinbarung garantiert. Die Betreiber des Blogs, der für seine kritischen Analysen und eine unabhängige Berichterstattung bekannt ist, sehen in dem Deal vornehmlich einen technischen Fortschritt.

Von möglichen Skandalen bei AOL wird TechCrunch auch in Zukunft berichten, versichert Chefredakteur Arrington seiner Leserschaft. Entsprechend offen für Kritik hat sich AOL-CEO Tim Armstrong bereits in den Übernahmeverhandlungen gezeigt. Das "Spezielle" an TechCrunch sollte auch nach dem Kauf nicht verloren gehen, was auch das bisherige Personal betrifft. Zwar ist die Summe nicht bekannt, die der Internetkonzern für das Blog-Netzwerk auf den Tisch legt. Gerüchten zufolge ist AOL der Deal inklusive Provisionen jedoch zwischen 25 und 40 Mio. Dollar wert.

Inhalte im Visier

Nach der Akquisition gehört TechCrunch zu dem wohl größten Blogging-Netzwerk der Welt. AOL verfügt mit seinem bereits bestehenden Portfolio über eine entsprechend große Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb von Technologie-Blogs wie etwa Engadget. "Ich war unserer endlosen technischen Probleme müde", meint hingegen TechCrunch-Chef Arrington. Insbesondere die häufig erfolglose Suche nach talentierten Technikern und Fachkräften stellte das Unternehmen laufend vor neue Softwareprobleme. Nach Arringtons Ansicht ist AOL der perfekte Partner, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Der Internetriese stellt sich mit dem Kauf noch breiter als Inhalte-Anbieter auf. TechCrunch lockt monatlich knapp zehn Mio. Unique User auf seine Seiten und Chefredakteur Michael Arrington zählte laut Time Magazine schon 2008 zu den 100 weltweit einflussreichsten Personen. Vom einstigen Kerngeschäft mit Internet-Zugängen entfernt sich AOL hingegen zunehmend. Gleichzeitig mit der TechCrunch-Übernahme gab das Unternehmen den Kauf des Webvideo-Spezialisten 5min Media und des Social-Software-Start-ups Thing Labs bekannt.

(Ende)
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