pte20100503002 Bauen/Wohnen, Tourismus/Reisen

Fahrerloser Zug steigert Lebensqualität in Venedig

"Trenin" macht Innenstadt nun innerhalb von drei Minuten erreichbar


Trenin befördert 3.000 Fahrgäste pro Stunde (Foto: ASM)
Trenin befördert 3.000 Fahrgäste pro Stunde (Foto: ASM)

Venedig (pte002/03.05.2010/06:10) Die Verkehrsbetriebe der Stadt Venedig http://www.asmvenezia.it haben eine über zwei Kanäle der Lagunenstadt führende seilgezogene Kabinenbahn in Betrieb genommen. Mit Hilfe des People Mover kann die 857 Meter lange Strecke zwischen der Isola del Tronchetto und der Innenstadt am Piazzale Roma in knapp drei Minuten zurückgelegt werden. Die Investition von über 16 Mio. Euro soll sich in 20 Jahren bezahlt machen.

Bei dem "Trenin" - so nennen die Venezianer die Bahn liebevoll - handelt es sich um einen automatisch gesteuerten Zug mit vier Schienenwagen, in denen jeweils bis zu 200 Personen Platz finden. Der Fahrschein kostet einen Euro je Fahrtrichtung und ein Monatsabonnement 15 Euro. Bei einer durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit von 26 Stundenkilometern auf der fünf bis sieben Meter hohen Trasse können 3.000 Fahrgäste in der Stunde in jeweils beiden Richtungen befördert werden. Als günstig erweist sich außerdem die unmittelbare Nähe zum Pkw-Parkhaus und zum Hauptbahnhof Stazione Santa Lucia, über den ein Großteil der Besucherscharen anreist.

Die durch Elektromotoren betriebene, alle sieben Minuten verkehrende Bahn verkürzt die bisher nur zu Fuß zurücklegbare Strecke von 23 auf drei Minuten. "Damit haben wir das städtische Nahverkehrssystem um einen wichtigen und zugleich umweltfreundlichen Baustein vervollständigt", erklärte der ASM-Vorsitzende Giorgio Nardo. "Gleichzeitig sind die Aussichten für die von der Stadt angemeldete Kandidatur zu der im Jahr 2019 anstehenden Wahl als Europäische Kulturhauptstadt spürbar verbessert worden."

Moderne Architektur mit Glas und Stahl

Die Projektierung der Infrastruktur stammt aus der Feder des venezianischen Architekten Francesco Cocco, der sich für eine gekonnte Mischung aus Stahlbau- und Glaselementen entschieden hat. Die Züge hingegen kommen aus dem Werk der Doppelmayr-Tochter Cable Car http://www.doppelmayr.com in der Südtiroler Ortschaft Lana. Letztere verfügt über eine langjährige Erfahrung bei Automated People Movern (APM). Ähnliche Anlagen sind von ihr bereits in Las Vegas, Birmingham, Toronto und Mexiko City errichtet worden. Durch ihre Einrichtung in Venedig kann auch die Verkehrsführung am Piazzale Roma neu gestaltet und von Motorfahrzeugen befreit werden.

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