pte20090523004 Tourismus/Reisen, Unternehmen/Wirtschaft

Touristen meiden die spanische Sonne

Beliebtem Reiseziel droht schwerster Dämpfer seit Jahrzehnten


Spanien-Tourismus vor schwierigster Saison seit Jahrzehnten (Foto: pixelio.de, Marion Wischer)
Spanien-Tourismus vor schwierigster Saison seit Jahrzehnten (Foto: pixelio.de, Marion Wischer)

Madrid (pte004/23.05.2009/06:10) Das bei Touristen überaus beliebte Reiseland Spanien hat die Wirtschaftskrise bereits mit voller Wucht abbekommen. Nach dem Einbruch des Immobilienmarktes droht in der sommerlichen Hauptsaison erneut ein schwerer Dämpfer. Während Reisende eines der wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine des Landes bilden, steht der Tourismusindustrie das schwierigste Jahr seit mehreren Dekaden bevor. "Der Spanien-Tourismus ist von den beiden Märkten Deutschland und Großbritannien sehr stark abhängig. Dabei ist der englische von der Wirtschaftskrise deutlich stärker beeinträchtigt als der deutsche", erklärt Martin Lohmann, Tourismusexperte und Geschäftsführer des Tourismus-Forschungsinstituts N.I.T. http://www.nit-kiel.de , im Gespräch mit pressetext.

Dem Experten zufolge bleiben die Deutschen bei ihrer Reiseplanung von den Auswirkungen des Abschwungs bislang weitgehend unbeeindruckt. "Die Wirtschaftskrise wird eher lang- als kurzfristige Auswirkungen auf den Tourismus haben", meint Lohmann. So würden die Verbraucher auf ihre persönliche finanzielle Situation und ihr verfügbares Budget reagieren. Im Gegensatz zu Großbritannien und Spanien nimmt die Rezession in Deutschland jedoch einen noch vergleichsweise geringen Einfluss auf die Reisekassen der Konsumenten. Auf der Insel werden die Urlauber außerdem aufgrund des schwachen britischen Pfunds von Auslandsreisen abgehalten.

Neben den voraussichtlich ausbleibenden ausländischen Reisenden steht die spanische Tourismusindustrie 2009 mit dem schärfsten Einschnitt des Binnenmarktes seit 40 Jahren der denkbar schlechtesten Ausgangslage gegenüber. Statt die ohnehin schwache Konjunktur und den Kollaps des Immobilienmarkts zu kompensieren, wird Spaniens Wirtschaft von der Reisebranche zusätzlich belastet. Angesichts der mit 17,4 Prozent höchsten Erwerbslosenquote Europas ist bei der Buchungslage im Heimatmarkt vorerst keine Erholung in Sicht.

Während sich die Rezession in Spanien im ersten Quartal auf ein Minus von drei Prozent - dem stärksten Einbruch seit Beginn der Datenerhebung vor 30 Jahren - gegenüber dem Vorjahr zuspitzte, sind die Buchungszahlen in einigen Regionen bereits um zumindest zehn Prozent eingeknickt. Dabei macht der Tourismus etwa auf den Balearen über 80 Prozent bzw. im landesweiten Schnitt immerhin zwölf Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung aus.

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