pte20090511025 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Verkauf von Hybridautos läuft mäßig

Honda Insight: Ausnahme bestätigt die Regel


Hybridmodelle als Übergangslösung  (Foto: honda.com)
Hybridmodelle als Übergangslösung (Foto: honda.com)

Tokio/Stuttgart (pte025/11.05.2009/13:55) Der Verkauf von Fahrzeugen mit Hybridantrieb ist weltweit rückläufig. Die Wirtschaftskrise sowie der niedrige Ölpreis verhindern eine relevante Verschiebung von Marktanteilen zugunsten umweltfreundlicher Technologien. In Japan führt mit dem seit Februar 2009 erhältlichen Honda Insight zwar erstmals ein Hybridauto die Verkaufsrankings an, Toyotas Hybridflaggschiff Prius belegt jedoch nur die 21. Stelle. Honda und Toyota starten auch in den Vereinigten Staaten und Europa aufwendige Marketingoffensiven, um mehr Konsumenten von den Vorteilen hybridbetriebener Fahrzeuge zu überzeugen.

Hondas Modell Insight ist in Japan ab einem Verkaufspreis von 19.910 Dollar zu haben. Bereits vor der empfindlichen Schwächung der allgemeinen Kaufkraft in der Krise waren die teilweise empfindlichen Aufpreise für Hybridtechnologie ein entscheidendes Verkaufshemmnis. "Die Hersteller müssen neben den sozialen auch die wirtschaftlichen Vorteile von Hybridfahrzeugen stärker vermarkten", meint Rebecca Lindland, Leiterin der Automotive-Group bei IHS Global Insight http://www.globalinsight.com , im Wall Street Journal. Nach Informationen des deutschen Verkehrsclubs http://www.vcd.org verbrauchen gängige Hybridmodelle jedoch auf 100 Kilometern immer noch zwischen vier und fünf Litern Kraftstoff. Zudem erzielten erdgasbetriebene Fahrzeuge beim ADAC-Ecotest vor kurzem bessere Ergebnisse, so Alexander Kreipl, verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher des ADAC Südbayern.

"In Deutschland spielen Full-Hybrid-Systeme nach wie vor eine geringe Rolle. Die traditionelle Stärke des Diesels sowie der hohe Marktanteil von Premiumanbietern macht es Herstellern wie Toyota schwer, mit Modellen wie dem Prius in den Markt zu kommen", sagt Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive an der FHDW in Bergisch Gladbach http://www.fhdw.de , gegenüber pressetext. Deutsche Autohersteller könnten sich aus Imagegründen aber nicht erlauben, auf die Hybridtechnologie zur Gänze zu verzichten, auch wenn die tatsächlichen Einsparungspotenziale nicht so groß sind wie ursprünglich erhofft. Starke Investitionen in die Entwicklung von Elektroantrieben deuteten darauf hin, dass der Hybridantrieb eher eine Übergangstechnologie darstellen wird.

Branchenprimus Toyota verzeichnete 2008 mit Rekordverlusten von 2,9 Mrd. Pfund ein ähnlich schlechtes Geschäftsergebnis wie der krisengeschüttelte US-Konzern General Motors. Der japanische Hersteller verkaufte weltweit mit 7,47 Mio. Automobilen etwa 1,34 Mio. Fahrzeuge weniger als 2007. Im laufenden Jahr soll der Absatz noch einmal um gut eine Mio. Stück einbrechen. Toyota verringert daher seine Fixkosten mit einer zurückgefahrenen Produktion sowie durch die Entlassung tausender Teilzeitangestellter. Darüber hinaus liegt die Hoffnung auf der dritten Generation des Prius. Die bislang vorherrschende Marktdynamik, wonach sich teure Hybridfahrzeuge bei niedrigen Ölpreisen nicht verkaufen lassen, soll mit neuen Prius-Modellen durchbrochen werden.

Hybridfahrzeuge wurden bislang von Autofans in aller Welt skeptisch beäugt. Zu wenig Power und zu klein, lautete der Tenor von Liebhaberseite. Mit dem S400 bringt nun auch Mercedes ein Hybridmodell auf den Markt. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 9,5 bis 11 Liter auf 100 Kilometern blieben die Stuttgarter in Praxistests jedoch unter den Erwartungen, heißt es auf dem Internetportal der Autobild. "Als Marktforscher kann ich sagen, dass bereits vollelektrische Antriebstechnologien stärker in den Fokus der Automobilkäufer rücken", resümiert Ulrich von Hörmann, Leiter der qualitativen Automotive-Marktforschung von GFK http://www.gfk.com , im Gespräch mit pressetext.

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