pte20090209018 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

Wikinvest: Finanzberatung nach Wikipedia-Prinzip

Nutzergenerierte Online-Datenbank für Anleger


Wikipedia für Anleger (Foto: wikinvest.com)
Wikipedia für Anleger (Foto: wikinvest.com)

Harvard/Hamburg (pte018/09.02.2009/12:00) Das Online-Portal Wikinvest http://www.wikinvest.com bietet Anlegern kostenlose Finanzberatung nach Wikipedia-Prinzip. Anonyme Schreiber verfassen Artikel zu Investmentfragen und schaffen eine nutzergenerierte Online-Datenbank, die sich mit den wichtigsten und populärsten Wertpapieren beschäftigt. Die bereits 2006 von zwei Harvard-Studenten gegründete Plattform entwickelt sich angesichts der Finanzkrise zu einer interessanten Alternative zu traditionellen Informationsquellen wie Finanzberater oder Bank. Viele Anleger haben aufgrund der Geschehnisse der vergangenen Monate ihr Vertrauen in die Finanzindustrie verloren. Auf Wikinvest können sie nach transparenten Informationen suchen, ohne einen professionellen Berater in Anspruch nehmen zu müssen.

Das Portal wolle sich als Alternative zu Webseiten etablieren, die nicht mehr als ein "Datenlager" für Einkommensaufstellungen und staatliche Aktenablagen seien, so Wikinvest-Mitbegründer Parker Conrad gegenüber der New York Times. Die Nutzer können auf der Seite zum Beispiel Aktienkurse kommentieren, Unternehmensprofile editieren und Anregungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren geben. Ergänzend dazu entsteht gerade ein News-Service mit Artikeln aus Finanzblogs und eine Art Spickzettel, der den Lesern einen Wegweiser durch den Finanzdschungel bieten soll.

Gleichzeitig steht allerdings auch die Frage im Raum, wie zuverlässig und vertrauenswürdig nutzergenerierte Informationen in Finanzfragen sein können. Marco Habschick, Sprecher des Beratungsunternehmens Evers & Jung (EJ)
http://www.eversjung.de , sieht in der Investmentberatung auf Wikipedia-Basis ein zweischneidiges Schwert. "Man muss schauen, ob da nur Fakten vermittelt werden oder auch Meinungen", sagt Habschick gegenüber pressetext. Zwar bringe die sogenannte Schwarmintelligenz, wo viele verschiedene Menschen Informationen zusammentragen, meist einen Fortschritt. Dennoch mache gesammeltes Halbwissen noch kein gesichertes Vollwissen aus. Gerade im Anlagebereich bestehe zudem das Problem, dass sich Meinungstrends bilden könnten und diese dann wiederum zum Entstehen von Blasen führten. "Grundsätzlich ist das Portal aber eine interessante Alternative", meint Habschick.

Um Fehlern vorzubeugen und zuverlässige Informationen zu bieten, verlangt Wikinvest faktenbezogene Beiträge und die Angabe von Quellen. Informationen, die lücken- oder fehlerhaft sind, müssen bzw. sollten von den Usern möglichst schnell wieder entfernt werden. Die Beitragsschreiber werden zudem in einem Ranking danach bewertet, wie regelmäßig sie Artikel abliefern und wie oft es vorkommt, dass die Artikel überarbeitet werden müssen. Außerdem werden nur Unternehmen angeführt, die einen Mindestwert von 100 Mio. Dollar aufweisen, weil diese aktiver gehandelt werden und weniger in dem Verdacht der Kursmanipulation stehen.

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Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Claudia Zettel
Tel.: +43-1-81140-314
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