pte20061213021 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Transparenz von Aktienoptionen oft mangelhaft

Unkenntnis und Desinteresse als Hauptursachen festgestellt


Düsseldorf (pte021/13.12.2006/12:20) Im Gegensatz zu Unternehmen aus den Hauptindizes DAX, MDAX und TecDAX wurde die Mehrheit der Optionspläne deutscher Unternehmen mit einem Black-Scholes Modell bewertet, obwohl dies für viele dieser Vorhaben nicht sachgerecht ist. Zu diesem Ergebnis kommt der heute, Mittwoch, aktuell vorgelegte zweite Teil einer Studie, der auf die Bewertung von Finanzinstrumenten spezialisierten Firicon GmbH. "Unsere Analyse wurde hierbei auf alle sonstigen, in Deutschland notierten Unternehmen - die zum Großteil eher kleinere Firmen sind - als Längsschnittanalyse durchgeführt, wobei teils erhebliche Defizite bei der Ausgestaltung von Aktienoptionsplänen in den Geschäftsberichten bestehen", erklärt Swen Bernitz, Geschäftsführer von Firicon, im Gespräch mit pressetext.

Demnach wird die Verwendung des Black-Scholes Modells bei allen Plänen mit komplexen absoluten und/oder relativen Erfolgszielen der Unternehmen als teilweise bedenklich eingestuft. Die Defizite führt Bernitz verstärkt auf die Unkenntnis der Unternehmen über die neuen Vorschriften sowie teilweise auch auf ein mangelndes Interesse zurück, heikle Informationen preiszugeben. So fehlten bei knapp der Hälfte der untersuchten Gesellschaften (teilweise) die nach IFRS 2 vorgeschriebenen Anhangsangaben zur Optionsbewertung.

Als Ergebnis des zweiten Teils der Studie konnte signifikant gezeigt werden, dass mindestens 20 Prozent der Unternehmen jeweils unter Verwendung vergleichsweise niedriger Volatilitäten bzw. kurzer Laufzeiten einen nicht ausreichenden Personalbestand aufweisen. "Auch lässt die Transparenz von Aktienoptionen bei den meisten von uns untersuchten Unternehmen zu wünschen übrig", so Bernitz. Der Finanzexperte weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass "das Thema unternehmensbezogener Aktienoptionen zwar ein heikles ist, jedoch in ganz erheblichem Ausmaß ein wichtiges Entscheidungskriterium für potenzielle Anleger sein kann". Einerseits sei das Publikmachen firmeninterner Vorhaben stärker zu forcieren, wobei die Bewertungsangaben andererseits zumindest den Minimalanforderungen entsprechen sollten, fordert der Firicon-Geschäftsführer. Entscheidungshilfen könnten somit nicht nur für Klein- und Privatanleger, sondern auch für branchenversierte Experten gegeben werden.

Im Detail wurde eine Analyse der Bewertung von Aktienoptionen und ähnlichen Rechten unter der Berücksichtigung der Angemessenheit der verwendeten Optionspreismodelle und Inputparameter über die Anwendung und Umsetzung des Rechnungslegungstandards International Financial Reporting Standard 2 (IFRS 2) "Share-based Payment" bei insgesamt 107 Unternehmen untersucht. Hierbei stand die Bilanzierung über anteilsbasierte Vergütungen im Fokus der Untersuchung. Dabei wurde der größte Teil der Analyse über Operationsbewertungen auf Grundlage der historischen Volatilität als Schätzung für die erwartete Volatilität und der vertraglichen Restlaufzeit durchgeführt.

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