pte20061115036 in Leben

Digitales Fernsehen billiger, analoges teurer

Cablecom senkt Preis für digitales TV-Angebot massiv


Zürich (pte036/15.11.2006/13:42) Cablecom http://www.cablecom.ch/ , das grösste Kabelnetzunternehmen in der Schweiz mit 1,5 Mio. angeschlossenen Haushalten, senkt die Preise für digitales Fernsehen massiv. Per 1. 4. 2007 soll Digital-TV monatlich ab sechs Franken zu haben sein. Damit erhalten Cablecom-Kunden für 27 Franken ein digitales Angebot mit bis zu 100 Sendern. Bislang kostete die günstigste Variante von Digital-TV 25 Franken pro Monat (zusätzlich zum Basispreis von 21 Franken). Mit dem Preisnachlass reagiert die Kabelnetzbetreiberin einerseits auf den Einstieg des Schweizer Telekomunternehmens Swisscom ins TV-Geschäft, andererseits auf die Kritik des Preisüberwachers Rudolf Strahm. Dieser hatte Cablecom vorgeworfen, ihre Monopolstellung auszunutzen. Zudem gilt der günstige Preis nur für die Digital-TV-Variante mit Empfangsbox. Wer die Set-Top-Box mit Harddiskrekorder wünscht, zahlt monatlich statt 25 nur noch 20 Franken. Die Empfangsbox kann zudem für 150 Franken gekauft werden. Im zweiten Halbjahr 2007 will Cablecom zusätzlich hoch auflösendes Fernsehen (HDTV) und Video on Demand einführen. Letzteres ist bereits Bestandteil des Bluewin-Angebots der Konkurrentin Swisscom.

Konsequenzen hat das neue Angebot fürs Basisangebot im analogen Fernsehen. Ab dem 1. Januar 2008 hebt Cablecom den monatlichen Preis für das analoge Basisangebot von heute 21 auf 22,50 Franken. Dies, um die Investitionen ins digitale TV finanzieren zu können, wie Cablecom-Chef Rudolf Fischer vor den Medien in Zürich ausführte. Es gehe um "einen dreistelligen Millionenbetrag". Gleichzeitig sollen bis 2008 acht bis zehn weitere Sender aus dem analogen ins digitale Netz verschoben werden. Wie Cablecom-Mediensprecherin Ariuscha Davatz gegenüber pressetext versichert, werde man "wie bereits in der Vergangenheit" die Kunden über die Verschiebung von Sendern informieren und für die Installation der Empfangsbox eine Gratis-Hotline einrichten. In der jüngsten Vergangenheit war Cablecom für seine Informationspolitik und seinen Kundenservice wiederholt kritisiert worden.

Ob eine bessere Information die Gemüter beruhigen wird, bleibt offen. Denn für jene Kunden, die das digitale Angebot von Cablecom nicht nutzen wollen oder können (rund 20 Prozent der 1,5 Mio. Haushalte können derzeit aufgrund der fehlenden Netzkapazitäten noch nicht auf digitales Fernsehen umstellen), bedeutet die "Verschiebung" von Programmen in den digitalen Bereich, dass sie für weniger Programme mehr bezahlen müssen. Das Minimalangebot im analogen TV sinkt von derzeit 37 auf 29 Sender. Davon betroffen sind immerhin 1,376 Mio. Cablecom-Haushalte - erst 124.000 Haushalte schauen digital fern.

Für den schweizerischen Preisüberwacher Rudolf Strahm müssen die Analogkunden von Cablecom "eine Preiserhöhung mittragen, was wir als ungerechtfertigt, aber nicht eindeutig als Preismissbrauch im Sinne des Preisüberwachungsgesetzes beurteilen". Strahm hatte die Preise für das digitale Fernsehen allgemein als zu hoch kritisiert. Mit dem Preisnachlass reagiert Cablecom jetzt nicht nur auf Forderungen des Preisüberwachers, sondern auch auf die Konkurrenz von Swisscom. Seit vergangenem Montag bietet der Telekomkonzern das Internetfernsehen Bluewin TV http://www.tv.bluewin.ch mit über 100 Sendern und einer Videothek von über 500 Filmen für 29 Franken pro Monat an.

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