pte20060508042 Forschung/Entwicklung, Auto/Verkehr

Röntgenblitz optimiert Airbag-Sicherheit

Fraunhofer-Gerät macht Zündungsvorgang sichtbar


Airbagzündung sichtbar gemacht
Airbagzündung sichtbar gemacht

Efringen-Kirchen (pte042/08.05.2006/17:38) Forscher des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik http://www.emi.fraunhofer.de haben ein Verfahren entwickelt, der den im Verborgenen ablaufenden Zündungsvorgang von Airbags bildlich dokumentieren kann. So ist es den Wissenschaftlern nun mittels Röntgen-Kinematografie gelungen, die kritischen ersten zehn bis 20 Millisekunden des Ablaufs bildlich festzuhalten. Mit Hilfe der Aufnahmen können Hersteller besser herausfinden, wie die Airbags im Gehäuse verstaut werden müssen, damit sie sich im Falle eines Unfalls optimal entfalten.

"Bisher existierten von der kritischen Zündungsphase bestenfalls Einzelbilder - pro Airbag-Zündung ein Bild. Das Problem dabei ist aber, dass man von nur einem Bild nicht auf den gesamten Ablauf schließen kann", erklärt Philip Helberg vom Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, dem Ernst-Mach-Institut EMI in Efringen-Kirchen. Mit dem auf Röntgenblitztechnik aufbauenden Verfahren können hingegen Bildserien mit Bildabständen von minimal zehn Mikrosekunden gemacht werden, was rechnerisch 100.000 Bildern pro Sekunde entspricht.

"Um das Zünden eines Airbags zu untersuchen, ist allerdings bereits eine Auflösung von 1.000 Bildern pro Sekunde ausreichend", so Helberg. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler mit einer Rate von einem Bild pro Millisekunde sowie einer Bildserie von acht Bildern, die den Zeitraum von fünf bis 13 Millisekunden nach der Zündung einfangen. Als Belichtungszeit der Röntgenblitze genügen 20 Nanosekunden. Der Anteil der Strahlung, der vom zu untersuchenden Airbag nicht absorbiert wird, trifft auf eine Fluoreszenzfolie auf der gegenüberliegenden Seite. Diese wiederum wird für 1,6 Mikrosekunden zum Leuchten gebracht und von lichtempfindlichen Halbleiterdetektoren-Kameras abgelichtet.

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