pte20060413010 Forschung/Entwicklung

Mysterium um Saturns Staubring aufgehellt

Neues Phänomen Eisvulkanismus entdeckt


Enceladus als Quelle des Staubrings
Enceladus als Quelle des Staubrings

Jena (pte010/13.04.2006/10:00) Ein internationales Forscherteam unter der Beteiligung des Astrophysikers Alexander Krivov der Friedrich-Schiller-Universität Jena http://www.uni-jena.de hat das Mysterium rund um den riesigen Staubring um den Saturn aufhellen können. Dieser so genannte E-Ring, der erst in den 60er Jahren entdeckt wurde, ist der größte planetare Ring im ganzen Sonnensystem und setzt sich lediglich aus winzigen Staubteilchen zusammen. Da die Lebensdauer derart winziger Teilchen normalerweise sehr kurz ist, war es den Wissenschaftlern klar, dass der Staubring aus einer unbekannten Quelle regelmäßig neu gespeist werden muss, um dauerhaft bestehen zu können. Jetzt haben sie nachweisen können, dass der Ring durch einen Vulkan am Südpol des Saturnmondes Enceladus ständig mit neuen Staubteilchen und Wasserdampf versorgt wird.

"Die Hauptringe des Saturns bestehen aus Steinbrocken unterschiedlichster Größe, variierend von ein paar Zentimetern bis zu mehreren Metern. Der E-Ring hingegen besteht aus bloß mikrometergroßen Teilchen", erläutert Krivov im Gespräch mit pressetext die ungewöhnliche Natur des Rings. "Die genaue Zusammensetzung konnte erst in den 80er Jahren festgestellt werden. Es wies alles darauf hin, dass die Quelle des Staubrings auf dem Saturnmond Enceladus zu finden ist. Es war jedoch nicht klar, durch welchen Mechanismus die Staubteilchen herausgestoßen wurden."

Am 14. Juli 2005 entdeckte die NASA-Raumsonde Cassini während ihres Vorbeifluges an Enceladus den ungewöhnlichen Vulkan. Während sich die Sonde dem Saturnmond bis auf 170 Kilometer näherte, konnte der an Bord befindliche Staubdetektor den Ausstoß der Staubteilchen nachweisen. Dieser so genannte "Cosmic Dust Analyzer" wurde von deutschen Forschern vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg http://www.mpi-hd.mpg.de entwickelt. "Das Instrument hat uns gezeigt, dass sich auf Enceladus sehr ungewöhnliche geologische Aktivitäten ereignen. So ist der Vulkan kein normaler Vulkan, sondern ein Eisvulkan. Eisvulkanismus ist für uns ein völlig neues Phänomen. Wir sind uns der Existenz anderer Ringe, die auf dieselbe Weise aufrechtgehalten werden, bisher nicht bewußt", so Krivov gegenüber pressetext.

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