pts20040329020 in Leben

Allianz Renault-Nissan

Fünf Jahre leistungsorientierte Zusammenarbeit


Wien (pts020/29.03.2004/12:39) Renault und Nissan feiern das fünfjährige Bestehen der Allianz Renault-Nissan, die am 27. März 1999 besiegelt wurde.

Anlässlich dieses fünften Jahrestages unterstreichen die beiden Partner erneut die Grundsätze ihres Zusammenschlusses und geben ihre Ambitionen für die Zukunft bekannt. Die Allianz Renault Nissan ist gegenwärtig der fünft größte Automobilhersteller weltweit und hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie den idealen Rahmen stellt für eine kontinuierliche Leistungssteigerung der beiden Partner, im gegenseitigen Respekt ihrer Identität. Im Mittelpunkt der Allianz steht die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen in allen Arbeitsbereichen.

Fünf Jahre nach der Unterzeichnung des Gründungsabkommens der Allianz Renault-Nissan ziehen die beiden Partner eine durchweg positive Bilanz:
Im abgelaufenen Jahr verkaufte die Unternehmensgruppe Renault-Nissan insgesamt 5.357.315 Fahrzeuge weltweit, davon 2.296.123 in Westeuropa, 864.015 in Nordamerika, 827.368 in Japan. In Lateinamerika erzielten die beiden Partner einen Gesamtabsatz von 394.635 Einheiten (davon 232.329 in Mexiko). Im Mittleren Osten und in Afrika verkauften sie 827.368 Neufahrzeuge. Somit erzielte die Allianz einen Gesamtweltmarktanteil von 9,3 Prozent und platzierte sich auf Rang fünf unter den weltweit größten Automobilherstellern.

Diese Leistung beruht in erster Linie darauf, dass beide Unternehmen die Identität des Partners respektieren und nach der Devise "united for performance" ein solides Gleichgewicht in ihre Allianz bringen konnten. Die gleichen Grundsätze bilden auch die Basis der Managementstruktur Renault Nissan BV.
In ihrem fünfjährigen Bestehen entwickelte die Allianz zahlreiche Gemeinschafts-projekte.

* Ein wesentlicher Erfolgsfaktor: eine strategische Managementstruktur als Entscheidungs- und Steuerungsorgan

Die am 28 März 2002 gegründete strategische Managementstruktur der Allianz, Renault Nissan BV, wird von einem acht Mitglieder umfassenden Vorstand geführt, der alle strategischen Entscheidungen trifft und die Gemeinschaftsprojekte steuert. Präsident von Renault Nissan BV ist Louis Schweitzer. Bei seinen monatlichen Meetings validiert der Vorstand die mittel- und langfristigen Pläne beider Unternehmen, entscheidet über den Start von Gemeinschaftsprojekten und kontrolliert fortlaufend die dabei erzielten Fortschritte.
Verantwortlich für die dem Vorstand vorgeschlagenen Gemeinschaftsprojekte sind 13 Cross-Company Teams (CCT) bestehend aus Renault und Nissan Mitarbeitern. Sie zeigen Synergien zwischen den beiden Unternehmen auf, erarbeiten Gemeinschaftsprojekte und überprüfen deren Umsetzung. Neun Functional Task Teams (FTT) unterstützen die CCT in ihrer Arbeit und sind für die Harmonisierung von Prozessen und Instrumenten im tertiären Bereich zuständig.
Dieser Entscheidungs- und Managementprozess fördert das Verantwortungs-bewusstsein, da jeder in ein solches Gemeinschaftsprojekt involvierte Mitarbeiter für die Ergebnisse verantwortlich ist, die in seinen Pflichtbereich fallen. Die Bewertung der laufenden Projekte erfolgt über Kontrollübersichten und Kennzahlen, die regelmäßig von den Executive Committees von Renault und Nissan sowie vom Allianz-Vorstand geprüft werden.

* Beeindruckend hohe Zahl an Gemeinschaftsprojekten in fast allen Aktivitäts-bereichen

Klar definierte Plattformstrategie

Renault und Nissan haben eine klar definierte Plattformstrategie entwickelt, die drei wichtige Parameter berücksichtigt: Anzahl der produzierten Einheiten für jede Plattform, regionale Marktanforderungen und Flexibilität. Die Plattformstrategie der Allianz beruht auf dem Einsatz gemeinsamer Komponenten, der Einrichtung und dem Ausbau einer gemeinsamen "Aggregaten-Bank" für die Aggregate, die von allen Fahrzeugen mit der gleichen Plattform genutzt werden können, und der Vereinheitlichung der Fertigungsprozesse, um die gemeinsame Nutzung der Produktionskapazitäten sicherzustellen (Fahrzeuge, die auf derselben Plattform basieren, können marktnah sowohl in Renault als auch in Nissan Werken gebaut werden).

Die B-Plattform bildet die Basis für die Kleinwagen beider Marken. Sie wird in enorm hohen Stückzahlen gebaut und sorgt für dementsprechend hohe Rationalisierungs-möglichkeiten. Die B-Plattform war die erste gemeinsame Plattform beider Partner. Nissan nutzte sie als erster im März 2002 (Marktstart des neuen Nissan March/Micra in Japan) und anschließend ab Januar 2003 auch in Europa. Insgesamt stellte sie von März 2002 bis Ende Dezember 2003 die Basis für 650.000 Nissan Fahrzeuge dar. Renault wird die B-Plattform für den Ende des Jahres anlaufenden Modus und für den Nachfolger des Clio nutzen.
Die C-Plattform ist für die Kompaktklasse bestimmt und zunächst auf die europäischen Anforderungen und die vergleichbarer Märkte (Lateinamerika) abgestimmt.
Seit Juli 2002 bildet sie die Bodengruppe für die neue Mégane-Familie. Insgesamt wurden von September 2002 bis Ende Dezember 2003 rund 660.000 Einheiten auf dieser Plattform gefertigt (sechs Modellversionen). Nissan wird die C-Plattform in naher Zukunft seinen eigenen Modellen anpassen.
Die D-Plattform wird die erste modular aufgebaute Plattform der Allianz sein. Sie bietet ein Höchstmaß an Flexibilität, vor allem im Hinblick auf die Anforderungen der verschiedenen Märkte (USA, Europa, Japan), die in diesem Fahrzeugsegment äußerst differenziert sind. Besonderes Augenmerk liegt hier auf den gemeinsam genutzten Komponenten mit hohem Mehrwert, wie beispielsweise dem Brems-system, wodurch interessante Möglichkeiten beim gebündelten Einkauf entstehen.

Erweitertes Angebot moderner, konkurrenzfähiger Motoren und Getriebe

Um optimal auf die Anforderungen der verschiedenen Märkte einzugehen, erweitern die beiden Partner zudem ihr Angebot an Motoren und Getrieben und rationalisieren deren Herstellung. Renault und Nissan betreiben einen regen Motoren- und Getriebe-Austausch und arbeiten verstärkt an der Entwicklung gemeinsamer Antriebsaggregate.

Beispielsweise stammt der 3,5-Liter V6-Motor des Renault Vel Satis und des neuen Espace von Nissan. Für die Kraftübertragung des Kangoo 4x4 sorgt ein permanenter Allradantrieb von Nissan. Nissan wiederum nutzt seit 2002 ein manuelles Schaltgetriebe von Renault (Nissan Almera) und zwei Renault Diesel-Motoren mit Common Rail-Technik: ein 1,5-Liter-Triebwerk für den Almera und einen 1,9-Liter-Motor für den Primera. Der Anfang 2003 gestartete Nissan Micra verfügt über einen der wettbewerbsfähigsten Diesel-Motoren des Marktes, den Renault 1,5-Liter mit der internen Bezeichnung K9K.

Zwischen 2002 und 2003 stieg die Zahl der von Renault an Nissan gelieferten Motoren von 30.000 auf 250.000 Einheiten (davon 50.000 Diesel-Triebwerke). Die Anforderungen, auf Grundlage derer die Entscheidungen über den Austausch von Motoren und Getrieben getroffen werden, steigern nachhaltig die Wettbewerbs-fähigkeit der Aggregate bei Kosten und Qualität.

Die Entwicklung gemeinsam nutzbarer Aggregate wird zügig vorangetrieben. In Arbeit sind gegenwärtig die Motoren mit der internen Bezeichnung M1D / M1G und S2G sowie das Getriebe MT1.
Beide Hersteller arbeiten zudem gemeinsam an der Entwicklung alternativer Antriebskonzepte (Hybridantrieb, Brennstoffzelle).

Gemeinsame Fertigung in flexiblen Produktionseinheiten

Renault und Nissan nutzen gemeinsame Produktionskapazitäten in aller Welt.

Mexiko: Im Nissan Werk Cuernavaca läuft seit dem Jahr 2000 der Renault Scénic vom Band; der Renault Clio wird seit Ende 2001 im Werk Aguascalientes gebaut. Ebenfalls seit 2001 fertigt und vermarktet Nissan die Stufenheck-Version des Clio unter dem Namen Nissan Platina. In 2003 verließen rund 54.800 Einheiten die Produktionsstätte.
Brasilien: Seit Dezember 2001 verfügt die Allianz am Renault Industriestandort Curitiba über eine gemeinsame Produktionsstätte für leichte Nutzfahrzeuge. Neben dem Renault Master läuft hier seit April 2002 der Nissan Pick-Up New Frontier vom Band. Seit April letzten Jahres baut Nissan hier zudem seinen Allradler Xterra.
Spanien: Mit dem Produktionsstart des kompakten Transporters Renault Trafic Ende September 2002 im spanischen Nissan Werk Barcelona besiegelte die Allianz ihr erstes Cross-manufacturing in Europa. Der moderne, gemeinsam von Renault und General Motors Europe entwickelte Transporter wird von drei verschiedenen Händlernetzen unter den Namen Renault Trafic, Nissan Primastar und Opel Vivaro vermarktet.

Asiatisch-pazifischer Raum: Renault Samsung Motors (RSM) stellt die wichtigste Zusammenarbeit der Allianz dar. Seit dem erfolgreichen Neustart - ermöglicht durch den Einstieg von Renault im September 2000 - setzt RSM auf dem koreanischen Markt neue Maßstäbe. Im vergangenen Jahr verzeichnete RSM einen Absatz von 113.370 Einheiten bei einem Gewinn von 115,8 Millionen US-Dollar. Für die Konzeption der Produktionsanlagen und der von RSM verkauften Fahrzeuge zeichnete Nissan verantwortlich.

* Die enge Zusammenarbeit der Teams begünstigt den Austausch von Best Practices und den Know-how-Transfer

Ein derart hohes Leistungsniveau innerhalb von nur fünf Jahren zu erzielen, war nur durch das uneingeschränkte Engagement der Mitarbeiter beider Unternehmen möglich. Gemeinsam gelingt es den Renault und Nissan Mitarbeitern, über eine Entfernung von 10.000 Kilometern in einer Sprache, die nicht ihre Muttersprache ist - Englisch, in gegenseitigem Vertrauen und Respekt zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Die beiden Allianz-Partner haben hierzu ein Begleitprogramm ins Leben gerufen, das Alliance Business Way Program, das den gegenseitigen Mitarbeiteraustausch fördert (350 Mitarbeiter, die in den gemeinsamen Organisationen oder permanent beim Partnerunternehmen arbeiten) und Schulungsprogramme für bislang rund 1.400 Personen ermöglichte. Ziel ist es, den Austausch von Best Practices und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Diese Programme geben den Mitarbeitern einen Einblick in die japanische bzw. französische Kultur und vermitteln ihnen die Arbeitsweisen der Partnermarke. Zudem führen Renault und Nissan regelmäßig Befragungen von mehreren Tausend Mitarbeitern durch, um sich ständig zu vergewissern, dass sie sich weiterhin mit den Zielen der Allianz identifizieren. Aus den ersten drei Erhebungen geht eine starke Unterstützung und ein wachsendes Vertrauen in die Allianz hervor.

Die Renault und Nissan Teams, deren Aufgabe darin besteht, alle potenziellen Kooperationsmöglichkeiten zu analysieren, haben die effizientesten Methoden identifiziert, um ein Maximum an Performance zu erzielen. Erfolg versprechende neue Praktiken werden nach einem gemeinsam definierten Prozess implementiert.
Dies gilt ganz besonders bei der Qualität. Im Januar 2003 wurden die gemeinsamen Qualitätsstandards, wie z.B. das AVES (Alliance Vehicle Evaluation System), auf alle Renault Produktionsstandorte erweitert.
Nissan übernahm von Renault das umfassende Know-how des französischen Herstellers in den Bereichen Kostenkontrolle im Beschaffungswesen und Management der Beziehungen mit den Zulieferern. Im Gegenzug ermöglichte Nissan seinem französischen Partner, das Qualitätsmanagement seiner Einkaufsprozesse zu verbessern, und zwar insbesondere anhand des ANPQP (Alliance New Product Quality Program), eines Verfahrens zur Qualitätssicherung bei neuen Projekten.

Die Ingenieure beider Unternehmen arbeiten bei der Entwicklung von Fahrzeugen und Aggregaten mit der gleichen Konzeptions-Software und benutzen den gleichen Teile-Katalog. Des Weiteren konnten die Produktionsprozesse des Renault Produktionssystems SPR durch das Fachwissen von Nissan bereichert werden. Nissan seinerseits ließ bei der Verbesserung der Arbeitsplatzergonomie und der Kostenkontrolle Erkenntnisse der Renault Analyse-Instrumente einfließen.

Im Bereich Logistik haben Renault und Nissan in Europa gemeinsame Teileanlieferungs- und Fahrzeugtransportsysteme eingerichtet. Darüber hinaus gründeten die beiden Partner im November 2002 das Global Alliance Logistics Committee, um weltweit aufeinander abgestimmte Logistik-Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Mit der Bündelung des Transportes, einschließlich auf dem Seeweg, und der Verpackungen sparte Renault im vergangenen Jahr 18,4 Millionen Dollar an Transportkosten.
Im Vertrieb wählten Renault und Nissan für ihre in so genannte Hubs aufgeteilten Händlernetze das gleiche, von Renault entwickelte Optimierungsmodell Argos.

Leistungsorientierte Gemeinschaftsorganisationen

Für bestimmte Aktivitäten können die beiden Allianz-Partner gemeinsame Organisationen gründen, sofern ihre Effizienz belegt ist. So entstand beispielsweise 2001 die gemeinsame Einkaufsorganisation Renault-Nissan Purchasing Organization (RNPO), an der beide Partner zu gleichen Teilen beteiligt waren. Heute hält Renault Nissan BV 100 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen. Seit dem 1. Januar 2004 ist RNPO in ihre dritte Phase eingetreten mit dem Ziel, ihr Ordervolumen von 21,5 auf 33 Milliarden Euro jährlich zu erhöhen, d.h. 70 Prozent des Gesamteinkaufs der Allianz. Gemeinsam erreichen die beiden Hersteller durch RNPO ein Einkaufsvolumen, das die Kostenstruktur nachhaltig optimiert.

Das zweite Gemeinschaftsunternehmen, Renault-Nissan Information Services (RNIS), gründete der Allianz-Vorstand im Juli 2002. Die 100-prozentige Tochter-gesellschaft von Renault Nissan BV soll die Standardisierung der Software und der Netzwerk-Infrastrukturen, eine effiziente globale Verwaltung der Zulieferer und die Allianz-weite Einrichtung gemeinsamer Anwendungen vorantreiben.

Verstärkte Präsenz auf den Weltmärkten

Die Kooperation in den verschiedenen Weltregionen beruht auf einem einfachen Grundsatz: Das jeweils besser etablierte Unternehmen unterstützt die Partner-Marke aktiv durch seine eigenen Verkaufs- und/oder Produktionsstandorte.
Seit 1999 haben die beiden Partner mehrere Gemeinschaftsstrukturen in Europa gegründet, um die Vertriebskosten zu rationalisieren, die Festkosten zu senken, die Wettbewerbsfähigkeit der Vertriebsnetze zu steigern und das Wachstum von Nissan zu stützen. Einige Tochtergesellschaften (Frankreich, Spanien, Großbritannien, Italien) arbeiten als so genannte "Dual Legal Entities", als juristisch unabhängige Einheiten mit einigen gemeinsamen Bereichen, die nicht in direktem Kontakt mit dem Kunden sind. Andere Tochtergesellschaften wurden zu "Single Legal Entities" umorganisiert. Dabei handelt es sich juristisch gesehen jeweils um eine Einheit, bei der jedoch die Leistungen in direktem Kontakt mit dem Kunden getrennt erbracht werden. Dies ist der Fall in der Schweiz, in den Niederlanden, in Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien.
In den Vertriebsnetzen ermöglichte die so genannte Hub-Strategie eine effiziente Neustrukturierung der Händlernetze und die Zuteilung zu Haupthändlern. So entstanden deutlich weniger, dafür aber umso stärkere Partner, die jeweils über ein größeres Einzugsgebiet verfügen.
Außerhalb Europas bildet die Allianz gemeinsame Vertriebsorganisationen im Maghreb, im Mittleren Osten und in Asien.

In weniger als fünf Jahren hat die Allianz Renault-Nissan herausragende Ergebnisse erzielt, sowohl bei der Zusammenarbeit, als auch auf den Märkten. Die Allianz-Partner werden in Zukunft noch verstärkt Synergieeffekte nutzen, insbesondere bis 2010 auf dem Gebiet der Plattformen und Antriebsaggregate. Diese erfreuliche Wachstumsdynamik untermauert den Anspruch der Allianz, einer der drei weltweit führenden Automobilhersteller bei Produkt- und Servicequalität beziehungsweise -attraktivität, Schlüsseltechnologien und Betriebsergebnis zu werden.

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