pte20040305031 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Nanotechnologie ermöglicht Einblick in zelluläre Prozesse

Wirksamkeit neuer Medikamente mit Quantum Dots erfassbar


Göttingen (pte031/05.03.2004/16:49) Mit Hilfe von Halbleiter-Nanokristallen ist es Göttinger Forschern gelungen, die Übermittlung von Steuersignalen für die Gene in einer Zelle im Film festzuhalten. Dieser innovative Schritt soll bei der Entwicklung neuer Krebsmedikamente zu besseren und vor allem auch zu rascheren Ergebnissen führen, berichtet die Max-Plack-Gesellschaft (MPG) http://www.mpg.de heute, Freitag.

Gemeinsam mit zwei Forschergruppen der argentinischen Universidad de Buenos Aires ist den deutschen Forschern gelungen Quantenpunkte, das sind etwa ein zehn Millionstel Millimeter große Halbleiterkristalle, die Quantum Dots (QDs) genannt werden, als winzige Marker zu benutzen. Damit können einzelne Gene, Nukleinsäuren, Proteine oder auch kleine Moleküle sichtbar gemacht und in Zellen verfolgt werden. Unter Einwirkung von Laserlicht leuchten die QDs in verschiedenen Farben auf. "Die auf diese Weise entstehenden QD-Komplexe binden an ihr Zielmolekül und können, abhängig von ihrer Größe, in allen Farben und bis zu 1000fach heller leuchten als Fluoreszenzfarbstoffe", berichtet die MPG.

Dem Forschungsteam ist es dabei gelungen, zum ersten Mal die Signalübermittlung innerhalb der so genannten erbB-Rezeptorenfamilie, der Zielsubstanz vieler Krebsmedikamente, sichtbar zu machen. "Gleichzeitig ist es zum ersten Mal überhaupt gelungen, die von Wachstumsfaktoren abhängige Kommunikation einer Zelle mit ihrer Umgebung in bewegten Bildern festzuhalten", so die Wissenschaftler. "Die Untersuchungen am lebenden Objekt ergaben völlig neue Einsichten in zelluläre Prozesse und Interaktionen, die sich bisher nur an fixierten, also toten Zellen studieren ließen", erklärt Forschungsleiter Thomas Jovin, Direktor der Abteilung Molekulare Biologie am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Das Verständnis der Signalübertragungen in der Zelle sei essenziell für die Entwicklung von Therapien. Die Wissenschaftler haben über ihre Forschungsarbeit im Fachmagazin Nature Biotechnology berichtet.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: +43-1-81140-307
E-Mail: weitlaner@pressetext.at
|