Studie: Web-Doktor und Internet-Apotheke
Medizinische Grundversorgung über große Distanzen
Köln (pte035/10.11.2003/17:00) Bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen werden in 82 von 100 Fällen Kosten gespart, wenn medizinische Hilfe über das Internet in Anspruch genommen wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Hans-Jürgen Krippner vom Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität Köln. http://www.uni-koeln.de Krippner führte eine gesundheitsökonomische Bewertung telematischer Anwendungen in der Medizin durch. http://www.uni-koeln.de/pi/i/2003.193.htm
Die Telematik im Gesundheitswesen ist ein Sammelbegriff für alle Aktivitäten, die über eine Entfernung hinweg via Internet, Fax oder Videokommunikation durchgeführt werden. Medizinische Hilfe per Internet oder anderen telekommunikativen Medien erfreut sich in Europa und den USA immer größerer Beliebtheit. Während jedoch in Europa hauptsächlich nach medizinischen Informationen gesucht wird, geht es im Flächenstaat Amerika auch um die medizinische Grundversorgung über große Distanzen.
Medizinische Informationsübermittlung via E-Mail oder die Technologie der digitalen Röntgenbilderarchivierung werden schon jetzt sehr häufig genutzt. Die Videokonferenz wird hingegen für eine einfache ärztliche Konsultation in Anspruch genommen. Eine weitere vorstellbare Form der Telematik wäre die alternative Medikamentenbeschaffung per Internet-Apotheke. Apothekerverbände befürchten hier jedoch Nachteile für die Patienten durch eine unprofessionelle Beratung. Zur Diskussion stehen ebenfalls die Einführung eines digitalen Patientenpasses oder das elektronische Rezept via Internet. Ziel der Telematik ist aber primär die medizinische Versorgung benachteiligter Gebiete. So könnten beispielsweise auch abgelegene italienische oder griechische Inseln in ein besseres Versorgungssystem aufgenommen werden.
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