pte20030915011 Unternehmen/Wirtschaft, Medien/Kommunikation

stummerdruck schlittert in Konkurs

Kein Neugeschäft nach Übersiedlung auf die grüne Wiese


Waidhofen/Ybbs (pte011/15.09.2003/10:29) Die stummerdruck GmbH http://www.stummerdruck.at/ hat wegen Zahlungsunfä-higkeit und einer Überschuldung von 1,3 Mio. Euro den Konkurs angemeldet. Die offizielle Verfahrenseröffnung durch das LG St.Pölten erfolgte bereits am Freitag-nachmittag, teilte der KSV heute, Montag, mit. Vom Konkurs sind insgesamt 60 Gläubiger und 26 Mitarbeiter betroffen. Die erste Gläubiger-Tagsatzung findet amt 18. November 2003 statt.

Eigentümer und Geschäftsführer der 1865 gegründeten Druckerei sind Christian und Friedrich Stummer. Betrieben wird eine Offsetdruckerei, die auch die eigene Zeitung "Bote von der Ybbs" herausgibt, Schwerpunkte der Produktion sind Geschäftsberichte und Werbematerialen.

Erst im Februar 2002 übersiedelte stummerdruck vom ursprünglichen Standort im Zentrum von Waidhofen auf die grüne Wiese. Von dem neuen Druckgebäude (1.600 qm Produktionsfläche) erwartete sich die Geschäftsführung effizientere betriebliche Abläufe und neue Kundenschichten. Eine besondere Unternehmensperspektive erblickte man in der Anschaffung einer Offsetdruckmaschine mit Hybridtechnologie ("Rapida 74"), die bisher nur in ganz wenigen Druckerein zum Einsatz kam.

Die vollkommene Neuausrichtung auf hochtechnologische Anwendungen sollte in einem konjunkturellen Hoch den Geschäftserfolgt beflügeln. Die gesamte Branche habe sich aber umgekehrt proportional zu den erwarteten Entwicklungen verändert. Branchenweit sei kein Umsatzwachstum zu realisieren gewesen. Vielmehr sei es kaum möglich gewesen, an die Umsätze der Vergangenheit anzuschließen. Quer durch die Branche haben sich die realisierbaren Verkaufspreise drastisch nach unten entwickelt. Dazu kam, dass sich der Neubau des Druckgebäudes massiv verteuerte.

"Die Zukunft der Druckerei ist noch ungewiss. In den nächsten Tagen ist zu entscheiden, ob sie im Rahmen des Konkurses weiter geführt werden kann und für eine nachhaltige Sanierung über einen Zwangsausgleich oder eine Auffanglösung eine realistische Perspektive besteht", erklärte KSV-Insolvenzexperte Kurt Haendel. Der Schuldenstand liegt bei 3,2 Mio. Euro, davon sind 70 Prozent Bankverbindlichkeiten. Die Aktiva zu Liquidationswerten betragen 1,9 Mio. Euro.

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